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Interview mit Gregor Friday

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Gregor Friday is Back! Viele Fans waren mehr als traurig das der sympathische Australier seine Sachen packte und Vlad in Tears verließ. Am Sonntag den 07.08.2017 wird er sein erstes Video veröffentlichen“No need to fear” und man darf gespannt sein was uns da erwartet. Gregor nahm sich die Zeit uns ein kleines Interview zu geben. Was er gerade macht, womit er sein Geld verpulvert und was Chris „The Lord“ Harms mit der Sache zu tun hat, das und mehr, erfahrt ihr hier.

Michaela: Du warst lange mit Vlad in Tears unterwegs. Wie ist es für dich wieder auf Solopfaden zu wandern?
Gregor: Das ist wirklich ziemlich aufregend. Vlad in Tears hatten bereits ihren Sound und ihre Richtung etabliert, als ich dazugestoßen bin, aber dadurch, dass ich etwas Neues mache, kann ich mit dem Ganzen in alle Richtungen gehen, in die die Muse mich trägt.

Michaela: Was ändert sich für die Person Gregor Friday und auf was sollten sich die Fans einstellen?
Gregor: Musik zu schreiben war für mich schon immer der beste Weg, um mich selbst auszudrücken und das ist auch der Grund, warum ich damit schon so früh angefangen habe. Inzwischen habe ich einen ganzen Haufen neuer Erfahrungen gesammelt, die ich bisher noch nicht weiter ausloten konnte. Ich habe immer ein Notizbuch dabei, also habe ich eine Menge Aufzeichnungen, die wie eine Art Karte zurück zu den Dingen führen, die bedeutsam für mich gewesen sind. Musikalisch gesehen wird es härter, manchmal ziemlich hart, die Songs sind persönlich und hier und da ein bisschen experimentell. Wenn man das ganze The Full Circle/Schelite Obsession-Album gehört hat, die Noir-EP und die Single, die wir danach gemacht haben, dann ist die Entwicklung organisch und natürlich. Aber wenn man meine älteren Werke noch nicht kennt, ist man vielleicht etwas schockiert.

Michaela: Welche Musikrichtung schlägst du ein, oder bleibt es bei Dark-Goth-Rock?
Gregor: Ich mochte schon immer die Ästhetik von Dark-Goth-Rock. Ich bin mit Manson-, Nine Inch Nails– und Kornpostern an den Wänden aufgewachsen, aber vom Klang her geht es überhaupt nicht in diese Richtung. Es wird mehr Progressive Rock/Metal sein. Wenn man sich Rage Against The Machine meets Porcupine Tree vorstellt, kommt man der Sache schon ziemlich nahe.

Michaela: Wirst du in Berlin wohnen bleiben oder zieht es dich in eine andere Stadt?
Gregor: Im Moment ist Berlin mein Platz. Hier ist immer was los, es gibt so viele talentierte Leute, mit denen man sich zusammentun kann. Manchmal scheinen die einfach vom Himmel zu fallen.

Michaela: Arbeitest du schon an einer EP oder sogar an einem Album?
Gregor: Also, das erste Release “No need to fear” ist erst mal nur ein einzelner Song, aber es soll auch der erste Song von einem späteren Album sein. Wir nehmen uns viel Zeit, um sicher zu gehen, dass wir mit jedem Song, jedem Detail zufrieden sind, also werden die Fans ein bisschen Geduld haben müssen, aber es wird das Warten wert sein.

Michaela: Hast du schon Musiker gefunden mit denen du zusammenarbeiten wirst, ob nun im Studio oder nur Live?
Gregor: Ich spiele gerade mit ein paar talentierten Leuten zusammen, aber ich kann leider noch nicht verraten, welche es sind. Ich möchte betonen, dass obwohl der Name des Projektes GREGOR FRIDAY ist, es kein Soloprojekt ist. Allein für diesen Song haben mehr als 10 Leute zusammengearbeitet, um alles auf die Beine zu stellen, und jeder von ihnen hat etwas dazu beigetragen, das eine einzelne Person nicht hätte hervorbringen können.

Michaela: Wen hast du dir für die Produktion mit ins Boot geholt.
Gregor: So viele Leute, Toby Craig von Intrasonic hat die Drums und den Bass arrangiert, Chris Harms von Lord of the Lost hat das Mastering gemacht, der unglaublich talentierte Same Lowe hat gemixt, und Rory Riley ein kleines Video für uns zusammengeschnitten. Die Liste ist endlos.

Michaela: Zur Zeit ist Crowdfunding unter den Bands der Renner, ob nun für die Deckung der Videodreh-,Tour-oder der CD Produktions-kosten. Ziehst du so eine Crowdfunding Aktion für deine CD in Betracht?

Gregor: Ich liebe Crowdfunding. Darüber habe ich einen ganze Menge Leute und Projekte gefunden. Definitiv der beste Weg für Independent-Künstler, um weiterzukommen. Ich denke, das Schwierige an der Sache ist, den Fans etwas Wertvolles geben zu können, und sich nicht nur von ihnen finanzieren zu lassen, weil sie dich mögen. Natürlich ist es wichtig, die Künstler zu unterstützen, von denen man mehr sehen will, aber ich würde kein Crowdfunding machen, bis ich mir nicht sicher bin, dass jeder Unterstützer auch etwas bekommt, das ihm wirklich Freude macht.

Michaela: Welche musikalischen Einflüsse haben dich geprägt?
Gregor: Hahaha, wo soll ich anfangen, Twelve Foot Ninja, Devin Townsend und Periphery sind auf jeden Fall einige meiner Lieblinge, Cog, Karnivool, Mammal, The Mars Volta, Faith No More, Bring me the Horizon, Northlane, Dillinger Escape Plan, At the Drive In…ich könnte noch tagelang so weitermachen!

Michaela: Du sollst einen Coversong machen. Welchen Song würdest du covern und würdest du das eher alleine oder mit der Original Band machen als Gastauftritt?
Gregor: Mit einer Band auf der Bühne zusammen würde ich liebend gerne Themata mit Karnivool spielen, oder vielleicht War Pigs mit Black Sabbath, oder vielleicht Milk Lizard mit Dillinger Escape Plan. Über Coversongs denke ich ständig nach, richtig gerne mag ich The Gentle Art of Making Enemies von Faith No More. oder The Widow von Mars Volta, es gibt so viele coole Songs, die man neu interpretieren könnte. Wenn ihr irgendwelche Vorschläge habt, ich bin ganz Ohr.

Michaela: Jeder Mensch hat so seine Stärken und Schwächen, welche deiner Eigenschaften würdest du zu Stärken bzw. Schwächen zählen?
Gregor: Ich bin ziemlich feinfühlig und dazu hartnäckig, ich denke, dass das gleichzeitig Stärke und Schwäche sein kann, je nachdem, in welchem Kontext sie auftreten.

Michaela: Für was gibst du am meisten Geld aus?
Gregor: Momentan für Musikequipment: Mikrofone, Software, Instrumente. Ich mache viel Eigenproduktionen und arbeite auch oft an der Musik von anderen mit, also freue ich mich immer riesig über Tools, die die Dinge einfacher machen oder mich inspirieren. Gitarren sind so ein großartiger Quell der Inspiration für mich. Ich glaube, es ist bald wieder Zeit, sich eine neue zu holen…

Michaela: Hast du einen Lieblings Gitarristen und wenn ja warum?
Gregor: Nicht so sehr. Wirklich gern mag ich Scott Hendersons verrückten Stil. Misha Mansoor hat solch einen präzisen Sound und diese interessanten Kombinationen aus Metal und Jazz, Mark Hosking ist auch ein so wunderbarer Gitarrist. Und man kommt an Zakk Wylde nicht vorbei, man bemerkt es immer, wenn er bei einem Song mitgespielt hat. Ich mag Leute mit einzigartigem Sound, bei dem man sofort sagen kann, dass sie das gerade sind, weil sie wie niemand anderes sonst klingen.

Michaela: Gibt es einen Fehler den du begangen hast oder eine Sache in deinem Leben die du gerne ändern würdest?
Gregor: Es gibt nichts, dass ich ändern würde. Wer wir als Mensch sind, ist eine Anhäufung unserer Erfahrungen, egal ob gut oder schlecht. Ich für meinen Teil versuche aus meiner Vergangenheit zu lernen. Um deine Frage zu beantworten: nicht auf der faulen Haut liegen und sichergehen, dass ich meine Ideen aus mir heraus in die Welt bringe, so dass Freunde und Fans ihre Freude daran haben können.

Michaela: Was beschäftigt dich zur Zeit und wovor hast du am meisten Angst?
Gregor: Ich denke, das politische Klima nicht nur in Europa sondern überall ist angsteinflößend. Brexit, die Angst vor Flüchtlingen, die Tendenz, rechts zu wählen, seit immer mehr Terrorattacken auftreten, und Russlands Invasion in der Ukraine, da frage ich mich wirklich, wie die Welt an diesen Punkt gekommen ist. Als Einzelperson ist es so wichtig ein Superheld zu sein, im Sinne von Prinzipien zu haben wie anderen zu helfen und nicht etwas zu sagen oder zu tun, was man später bereut, und in diesen Prinzipien absolut standhaft zu bleiben.

 

Hier möchten wir dir die Möglichkeit geben das Wort direkt an deine Fans zu richten ,-)


Gregor: Hallo ihr alle! Ich hoffe, euch gefällt der neue Song. Da wird definitiv noch mehr kommen, aber es wird seine Zeit brauchen. Also habt bitte Geduld mit mir. Lasst von euch hören, und ich werde dasselbe tun. Und ich hoffe, dass ich euch alle bei den nächsten Liveauftritten sehe!


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Photocredits: Slow Photography Berlin, Erica Lofman und Mike Auerbach

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