Start Soundcheck Candida Kandinskij – Premature – Soundcheck

Candida Kandinskij – Premature – Soundcheck

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Candida Kandinskij aka Giovanni De Benedetto ist den meisten wohl als neuer Gitarrist bei Vlad in Tears bekannt. Doch er macht auch ganz andere Musik. Neben seiner Tätigkeit als DJ widmete er sich auch großen Projekten. Eines davon war 2010 Premature. Eine Multimedia Foto- und Video- Ausstellung mit musikalischer Untermalung. Während Giovanni auf der Bühne live spielte liefen im Hintergrund Bilder und Videos auf Leinwänden. Das ganze Projekt fand soviel Anklang, dass sich De Benedetto dazu entschloss, den musikalischen Teil als CD zu veröffentlichen. Auf dem Silberling sind 11 Tracks verewigt. Viel Electro-, Industrial-Sound mit rockigen Riffs, verzerrtem Gesang und einem charmanten italienischen Touch in der Stimme. Zu drei der Songs könnt ihr euch auf Youtube Videos anschauen.

Auf der CD findet man die unterschiedlichsten Stilrichtungen. Wir steigen mal beim dritten Track ein. So beginnt „Please“ langsam und man denkt erst, es könnte ein seichter Rocksong werden. Im nächsten Moment schlagen einem jedoch harte Industrialklänge um die Ohren. Vielleicht könnte man die brachialen Beats aber auch im Hardcore-Techno ansiedeln.

„Bloomed Hole“ beschert uns einen treibenden Rocksound, der aus den Boxen schallt. Gesanglich ansprechend. Die satten Riffs und die unterschwellige Pop-Attitüde machen Bock auf mehr. Jedoch wird der sonst so stimmige Song immer wieder mit einem störenden Hupton durchbrochen.

Ein wenig wirr dagegen tritt „Bucolic“ in Erscheinung. Leichte Jazzeinflüsse, Klavierspiel und ein Metronom bilden die ersten Züge dieser Kreation. Ein verzerrter Ton, um genauer zu sein ein Bellen mischt sich in die Melodie und stört diese gewollt in ihrem Verlauf.

Düstere, tiefe, brummende Industrial-Beats fluten den Raum. „Dobermann“ beginnt langsam. Der hämmernde Drumcomputer stößt hinzu. Die Geschwindigkeit wird angehoben und schrille, piepsende Electro-Klänge wurden beigemischt. Der Track schneidet sich unaufhaltsam in den Gehörgang und klingt mit einem hohen Piepston aus. Langeweile kommt bei diesem Longplayer nicht auf. Auffallend ist auch „Hill“. Das Soundgefüge von Gitarrenriffs durchzogen lässt in den ersten Zügen Vibes von Tito und Tarantula vernehmen. Doch im weiteren Verlauf verwandelt sich der Track in ein Stück, das durchaus von Nine Inch Nails stammen könnte. Eine tolle Kreation, die man sich gerne mehrfach anhört.

Ganz klar sollte man Giovanni De Benedetto nicht unterschätzen. Auch wenn er jetzt bei Vlad in Tears die Gitarre schrubbt, hat er als Musiker mehr drauf als ein paar seichte Gitarrenriffs. Für Freunde der experimentellen Musik ist die CD definitiv was. Personen, die gerne in Schubladen denken werden hier an einer harten Nuss zu knacken haben. Denn so einfach lässt sie Premature nicht einordnen. Hier wird ein musikalisches Spektrum geboten, was szeneübergreifend anspricht. Reinhören lohnt sich!

Tracklist:

Obliquium
Lipstick
Please
Bloomed Hole
Bucolic
Black Sun Day
X My Room
Dobermann
Relief
Hill
Peep Show When You Come (Bonustrack)

Candida Kandinskij
Premature
VÖ: 2014
Genre: Industrial/ Rock/Electro

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