Mit „Blood Brothers“ veröffentlichen Blind Channel am 20.April ihren zweiten Longplayer. Die Formation fand 2013 zusammen und meldete sich zu Beginn der Kariere mit einer drei Track starken Single zu Wort. Zuletzt hatte das finnische Quintett 2016 mit ihrem Debüt „Revolution“ auf sich aufmerksam gemacht. Wie schon auf dem Erstlingswerk erwarten den Zuhörer eingängige, groovige Klänge gepaart mit satten Riffs. Der brandneue Silberling wurde mit 11 Tracks gespickt.
Der skandinavische Fünfer besticht durch den gut ausbalancierten Mix aus harten Beats mit tanzbaren, melodischen Elementen. Die Lieder verleiten zum Feiern, Tanzen aber auch zum Moshpit. Anlage an, Lautstärkeregler auf! Die Nachbarn sollen ja auch was davon haben und einfach mal hören, was da auf uns zukommt.
Der Silberling startet gleich mal poplastig mit einer guten Portion Härte. Rhythmisch ansprechend mit satten Riffs und eingängigen Melodien versehen macht einem „Trigger“ Lust auf mehr. Tanzbare Dance-Grooves fluten den Raum. Gesanglich teils sehr hoch aber immer noch angenehm schallt „Sharks Love Blood“ aus den Boxen. Bereits jetzt wird einem klar, dass Blind Channel nicht in eines der üblichen Genre fallen. Viel zu gern wird hier mit verschiedensten Musikelementen gespielt und hin und her experimentiert. Die Band liefert 100% „Gute-Laune-Musik“!
Wer hat Limp Bizkit aufgelegt? „Elephant In The Room“ beginnt und verläuft in den Zwischenparts wie ein Bizkit, hat aber doch seine ganz eigene Note. Viel Rap mischt sich unter die sonst rockigen Klänge. Mit jenem Lied zieht einen die Combo in ihren mehr in ihren Bann. Es gibt so viel zu entdecken, so weisen zum Beispiel mehrere Tracks Hymnencharakter auf. Des Weiteren findet man Ansätze zu Balladen in mehr als einem Stück. Zumeist verlaufen die Lieder eher treibend mit hämmernden Beats. Hierzu mischen sich immer wieder Hard- und Metalcoretypische Elemente, die dem ganzen weiteren Zunder verleihen.
Es fällt einem nicht schwer, bei dem Refrain von „Like A Brother“ oder auch „Alone Against All“ mitzugröhlen während man im Geiste durchs Zimmer springt. Wenngleich „Scream“ deutlich mehr Hip-Hop Nuancen aufweist spricht der Track nicht weniger an.
Abschlusssong „I.D.F.U“ strotzt nur so vor Energie, die sich unweigerlich auf den Hörer überträgt. Hier prallen wie eigentlich schon das ganze Album über so massive Stilverschmelzungen auf einen hernieder, dass man immer neue Geniestreiche entdeckt je öfter man die Scheibe rotieren lässt.
Fazit: Tolles Album, bunter Mix. Sound ist ok, da lässt sich nicht motzen. Die Band klingt noch sehr jung und vielleicht ist sie deswegen ein unaufhaltsames Energiebündel. Stilistisch sind Blind Channel schwer einzuordnen weil sie so experimentierfreudig und kreativ ans Werk gehen. Aber diese Sprunghaftigkeit kann für den ein oder anderen Musikliebhaber auch schnell mal zu viel werden.
9 vom 10
Tracklist
01. Trigger
02. Sharks Love Blood
03. Wolfpack
04. Elephant In The Room (feat. Spaz Caroon)
05. Out Of Town
06. My Heart Is A Hurricane
07. Giants
08. Like A Brother
09. Alone Against All
10. Scream
11. I.D.F.U
Blind Channel
Blood Brothers
Label: Out Of Line
VÖ:20.04.2018
Genre: Rock mit Electro-, Metalcore und anderen Elementen
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