Start Allgemein Stepfather Fred – Enhancer – CD-Review

Stepfather Fred – Enhancer – CD-Review

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Die Jungs von Stepfather Fred haben ein neues Album am Start und das ist richtig gut gelungen. Die Allgäu-Rocker halten sich an keine Genregrenzen und passen in keine Schublade. Mit ihrem 4. Album „Enhancer“ zeigt das süddeutsche Quartett erneut, was es drauf hat. Rotzig, dreckig – guter ehrlicher Heavy-Rock verteilt auf 13 Songs.

Enhancer erscheint am 27. April via El Puerto Records/Soulfood.

Die Band ist unermüdlich on Tour und konnte auf über 350 Konzerten quer durch Europa eine treue Fangemeinde aufbauen. Auftritte auf dem With Full Force, Summerbreeze und Southside-Festival gehören zu den Highlights.

Mit ihrem neuen Album wollen die Stiefväter durch mehr Emotionalität und mehr Power überzeugen, Substanz, Profil, Charakter, Message – das alles sollte auf CD gepresst werden und beim Hören rüberkommen, wie es in der Pressemitteilung heißt. Ganz schön anspruchsvoll und ambitioniert, also legen wir mal gespannt das Album auf. Und um es gleich vorwegzunehmen: Ziel erreicht!

Die Stimme von Sebastian Schuster ist markant. Sie klingt wie eine Mischung aus Joe Cocker und Roger Chapman – eben nach Reibeisen. So eine Stimme haben Kettenraucher nach dem Aufstehen und vor dem Abhusten. Entweder pflegt man die Stimmbänder mit literweise Whiskey und Zigaretten oder man hat sie von Natur aus. Man möchte den Sänger zum Räuspern auffordern und ihm eine Tasse Salbeitee anbieten.

Schon der erste Song des Albums ist ein Knaller. Bei „I Have To End“ erinnern die ersten Takte einen Hauch an Machine Head, aber dann im Refrain wird diese Anmutung gleich wieder zunichte gemacht. Der Song verwandelt sich in die Art Gute-Laune-Mucke, die sofort ins Ohr geht. Hart aber herzlich. Wird sofort lauter aufgedreht und nochmal gehört. Wie von selbst wird der Lautstärkeregler fast bis an seine Grenzen gebracht. LAUTER!!! TANZEN! MITSINGEN!!!

Puh, das macht Spaß und der wird mit „Alone In The Ground“ gleich mal fortgesetzt. Zu Beginn ein verhaltener, schöner ruhiger Part, der dann aber wieder gut abgeht! Die Stimme rotzig, in den ruhigen Parts etwas schwächer und zart. Passt!

Und dann kommt mit „This Is Me“ der absolute Hammer. Ein verhaltener Beginn, fast schüchtern und zerbrechlich, nur um dann an Fahrt zu gewinnen. Herr Schuster schaut in den Spiegel und zeigt alle Facetten seiner Persönlichkeit, er singt sich die Seele aus dem Leib. Wow, was für eine Power! Das ist fast schon therapeutisches Singen – Junge, lass es raus! So klingen Abschied, Trennung, Schmerz und Verzweiflung – man leidet fast mit. Absolut geiler Song, megastark rausgehauen. Könnte glatt als Soundtrack für einen Film dienen und ist volle 10 Punkte wert. In die ähnliche Kategorie gehört auch „Cut my Strings“. Ein ruhiger Anfang mit interessantem Basslauf und Drums. Aber die Jungs von Stepfather Fred verstehen es, einen Spannungsbogen aufzubauen und Songs zu gestalten. So wird auch diese Nummer immer kraftvoller, um am Ende wieder zart zu verklingen.

Bei Nummern wie „Prime Time“ stellt sich erst bei näherer Textanalyse heraus, dass es sich um einen Love-Song handelt. Just give me your Prime Time – das ist doch mal ‘ne klare Ansage. Nicht schwülstig, ohne Schnörkel – da weißt du gleich woran du bist.
Insgesamt sind die Stücke durchweg solides Handwerk mit einigen originellen Elementen.
Am Ende dann mit „My Way To You“ ein ruhiger Abschluss, nur Akustik, keine Drums. Die Stimme klar – Feierabend, Ruhe, Besinnung.
Fazit: Starkes Album, der perfekte Sound wenn die Nackensteaks auf dem Grill liegen und das Bier in Strömen fließt. Der Soundtrack für jedes Motorradtreffen – ehrlich, roh und rotzig. Mit beiden Beinen knöcheltief im Schlamm stecken und die Faust gen Himmel recken – laaaudderrr! Schöne Bassläufe, saugeile Stimme und guter Songaufbau und das über 13 Songs hinweg.

Wertung 9 von 10 Punkten

Tracklist
01. I Have To End
02. Alone In The Ground
03. This Is Me
04. Prime Time
05. Die Hard – Live Fast
06. Full Metal Jacket
07. Cut My Strings
08. Speed of Life
09. One Second Alive
10. Take Control
11. Halo
12. Focus
13. My Way To You

Stepfather Fred
Enhancer
Lable: El Puerto Records/Soulfood
Veröffentlichungsdatum: 27.April 2018
Genre: Heavy/Alternative Rock

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