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Unzucht – Todsünde Total oder wie alles Anfing – Konzertbericht

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Ein bisschen Zeit haben sich Unzucht ja gelassen! Fünf Jahre ist das Release des Todsünde-8-Albums schon her und vom 31. März bis zum 29. April stand Todsünde Total auf dem Programm. Wer nun denkt, da geht doch keiner zu den Shows, wurde eines Besseren belehrt. Wie ein Magnet zog der dunkle Vierer seine Fans zu den Tourstationen.

Als Support waren Sündenrausch, Canterra und Schattenmann im Wechsel dabei.

Uns trieb es zum Tourabschluss am 29. April in den Tower Musikclub in Bremen. Nette Location, in die ca. 400, gestapelt vielleicht auch 500 Leute reinpassen. Die Preise noch okay, konnte man es sich beim Konzert gut gehen lassen. Beim Blick auf die Bühne fragte sich der ein oder andere schon, wie die Bands darauf Platz finden sollten, groß war diese nämlich nicht.

Support in Bremen waren Schattenmann, die mit dem gleichnamigen Track mächtig loslegten. Nachtleuchtende Schminke, dunkles bis kein Licht brachte eine tolle Atmosphäre. Gesanglich war Frank Herzig wieder top unterwegs und auch die Bandkollegen lieferten ab. Dank des gut abgemischten Sounds konnte man die Darbietung von Anfang bis Ende genießen. Ob bei „Brennendes Eis“ oder „Generation Sex“ – die Zuschauer waren voll dabei und machten mit. Applaus und Zurufe der Fans zeugten von Gefallen. Bei „Krieger des Lichts“ wurde es finstere Nacht und nur die Masken des V aus „V wie Vendetta“ waren in neongrün sichtbar. An dieser Stelle holt Herzig normalerweise einen Fan zu sich auf die Bühne, dies wurde wahrscheinlich aus Platzmangel unterlassen. Gefeiert wurde trotzdem. Zur Show gehört auch der „Amok“ -lauf mit der Kettensäge auf der Stage, welcher wie immer gut ankam. Ohne Zugabe wurden die Schattenmänner nicht von der Bühne gelassen. Der letzte Akt „Zahn der Zeit“ – und damit war die Show von Schattenmann vorbei. Klar sah man die Herren wenig später beim Autogramme verteilen nahe des Merch-Stands wieder.

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Unter den Klängen von „Wie alles Anfing“ betraten Toby Fuhrmann und Daniel Schulz die Bühne. Bei blauem Licht, sehr düster gehalten, wurden alle Blicke auf die zwei gelenkt. Erst gegen Mitte des Liedes folgten Alex Blaschke und Daniel De Clercq auf die Stage. Harte Riffs, Schlagzeugsalven, hämmernder Bass, so wurde „Allein“ eingeleitet. Mit Einsatz des Gesangs waren auch gleich die Stimmen der Fans zu hören. Diese Stimmung ist typisch für die Unzucht-Konzerte und immer wieder ein wahres Vergnügen.

Kein Halten gab es bei „Engel der Vernichtung“, die Fans tobten und beim Refrain wusste man nicht, ob da noch Daniels Stimme zu hören war oder nur noch die Zuschauer. Sichtlich angetan, mit breitem Lächeln, feierte auch die Band das Geschehen.

Der Schulz ließ eine kleine Ansprache hören, in der er kurz sagte, dass man das Album „Todsünde 8“ einmal Lied für Lied zu hören bekommt. Kein leichtes Unterfangen, wenn die Fans so dermaßen am jubeln sind.

Totalabriss gab es, wie nicht anders zu erwarten war, beim Track „Unzucht“. Als gäbe es kein Morgen wurde hier abgegangen. Die „Unzucht“-Rufe fluteten den Raum und die Stimmung war explosiv. Laut Fronter Daniel waren die anderen Konzerte der Tour auch nicht gerade leise. Jedoch verneigte sich die Band im Angesicht dieser gewaltigen Einheit in Bremen, die vor der Bühne mit so viel Inbrunst mitmachte.

Gefühlvoll wurde „Der letzte Tanz“ gespielt. Schaute man durch den Raum, so sah man einige im Publikum, die Taschentücher zückten, um sich die Tränen weg zu wischen. Diese Lieder gehen an die Substanz und erinnern an die Liebsten, die viel zu früh gehen mussten.

Nicht weniger Stimmung herrschte, als „Schwarzes Blut“ zum Besten gegeben wurde. Das Kommando, das Daniel De Clercq an dieser Stelle einfordert, wurde dieses Mal eher an die Partyschwadrone vor der Bühne abgegeben. Man konnte ja nicht sagen, dass De Clercq ein zartes Stimmchen hat, doch gegen diese Naturgewalt „Fangemeinde“ konnte er einfach nicht anschreien.

Zur Verstärkung bei „Kleine geile Nonne“ durfte selbige in Begleitung der Venus Luzifer auf die Bühne. Wenn sich die Fans schon so in Schale werfen, kann auch die Band nicht widerstehen und holten die zwei Mädels kurzer Hand auf die Stage. Die zwei Damen machten gut Stimmung, schwangen die Hüften und zogen die Blicke auf sich, sie stahlen für einen kurzen Augenblick die Aufmerksamkeit der Zuschauer. Die Tracklist zu Ende, die Show vorbei. Doch so einfach geht es nicht von der Bühne. Wer seine Fans so anheizt, kommt nicht so einfach davon.

Es wäre nicht die Unzucht, wenn es nicht noch ein paar Leckerlis gegeben hätte. Zum Glück hat die Band ja noch ein paar Alben, von denen sie neben „Widerstand“, „Ein Wort fliegt wie ein Stein“, „Lava“ und „Mit dir oder ohne dich“ spielten.

Der Vierer badete noch eine Runde in den Jubelrufen der Fans, feierte diese aber auch gewaltig. Bisschen schäkern, bisschen tanzen und dann ging es mit breitem Lächeln und sichtlich erschlagen von der Stage. Nur um sich gleich der Masse für Autogramme zu stellen, bis dann auch die letzten aus dem
Club geworfen wurden.

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Fazit: Todsünde Total, Abriss total. Das war die Unzucht und jeder, der bei diesem Konzert dabei war, gab alles. Ob nun die Bands oder die Zuschauer. „Bremen, wie geil war das denn?“, um es noch einmal mit den Worten des Daniel Schulz zu sagen. Auch Schattenmann wussten zu überzeugen, auch wenn hier und da einer auf Stahlmann verwies.

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