The Metafiction Cabaret haben am 18. Oktober ihr Album „Beautific Charms“ veröffentlicht. Schrill, schräg und extravagant mit einem Touch von „The Rocky Horror Picture Show“ schlägt die Cabaret-Truppe zu. Musikalisch gibt es hier von der Punk-Hymne zum Pop und zurück zum überzogenen Cabaret wirklich alles.
„Claim To Power“ ist ein mit Punk Elementen angehauchter Track. Rotzig-provokanter Gesang trifft auf zarte Klavierklänge und treibende Beats. Die ruhigeren Gesangsparts sind recht gut, jedoch ist der Rest reichlich überzogen.
Zu „Happiness Officer“ gab es schon vor Monaten auf Youtube den Videoclip zu sehen. Hier liefert TMC einen clubtauglichen Gute-Laune-Song, der zum Tanzen animiert.
„Jester King“ – uff, das klingt wie ne Halloween-Polka, gesanglich sehr anstrengend. Das ist so ein Cabaret-Ding, maßlos überzogen, irgendwie Zirkus meets Theater.
Hecktisches Anzählen leitet „Stitch In Time“ ein. Sanfter Gesang, hier und da etwas in die Länge gezogen, mischt sich zu ebenso sanften Klavierklängen. Gegen Mitte des Tracks zieht das Tempo kurz an, nur um kurze Zeit später wieder in die alte Ruhe zurückzufallen. Ein Song, den man sich sehr gut anhören kann.
Anstrengung pur? „Swans Of Utopia“. Schnelle Beats, schriller Gesang, dafür aber wieder ansprechende Gitarrenriffs und Schlagzeuggeprügel. Fettes Gitarrensolo im Mittelteil – irgendwie ist man hin- und hergerissen. Nervt der Gesang? Passt er dazu? Ja, in sich ist der Track stimmig!
Ruhiger geht es bei „Peace Of War“ zu. Instrumental sehr gut intoniert, stimmlich auch ansprechend. Die Melodie klingt auch nach Zirkusaufführung und harmoniert mit den Gesangseinlagen.
Das Album ist ein einziges Auf und Ab. Die Wechsel zwischen treibend und ruhig erinnern an eine Achterbahnfahrt. Es gibt viele Lieder, die sehr ansprechend sind, leider gibt es auch ein paar, die sehr gewöhnungsbedürftig sind. Am anstrengendsten sind die Stücke, welche von Johanna Malchow eingesungen wurden. Zwar hat Johanna ein breites Spektrum, was ihren Gesang angeht, jedoch ist es oft sehr überzogen, zu schrill, zu schräg. Hier wurde für unseren Geschmack zu viel Oper-Punk genutzt. Die Tracks, bei denen zum Großteil Marc C. Behrens sich die Ehre gibt, sind dagegen angenehm und schmerzfrei für den Gehörgang.
Wer sich nun fragt, wie es bei der Kritik zu einem Top als Wertung gekommen ist, muss wissen, dass wir beim Soundcheck nur Top oder Flop als Bewertung haben. Da die Musiker alle ihre Instrumente beherrschen und auch beide – Sänger wie auch Sängerin – ja die Töne treffen, kann man nicht so einfach einen Flop daraus machen. Selbst wenn uns persönlich nicht immer alles gefällt, was man auf dem Silberling hört. Die Mehrzahl der Stücke lässt sich gut anhören, und auch sonst ist das Album in sich stimmig. Über den Sound kann man auch nichts Schlechtes sagen und somit ist das Gesamtwerk mit gut zu bewerten.
Tracklist
01. Claim To Power
02. Happiness Officer
03. Jester King
04. Stitch In Time
05. Swans Of Utopia
06. Peace Of War
07. Meaning Of Life
08. Puppet Circle
09. Cassandra’s Call
10. Tainted Dove
11. Siren Song
The Metafiction Cabaret
Beautific Charms
Label: TCM/RecordJet
VÖ: 18.10.2019
Genre: Cabaret mit Punk Elementen
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