Start Allgemein Filistine – Lofe – Review

Filistine – Lofe – Review

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Die Oberpfalz hat mit Filistine ein ganz besonderes Rock-Trio zum Vorschein gebracht. Bereits 2012 wurden die ersten Konzerte gespielt, jedoch ließen sich die Musiker bis 2017 Zeit, um das Debüt-Album „Filosophy“ zu veröffentlichen. Nun ist es endlich soweit und ihr Zweitwerk „Lofe“ wird erhältlich sein. Am 27. November erscheint das Baby via Rough Trade / Good To Go in den Läden. Euch erwarten 10 Tracks, gespickt mit tanzbaren Beats, Rockklänge im Mix mit Funk und Blues-Elementen.

Die Band bezeichnet sich selbst als pflegeleicht, sympathisch und gesellig. Ihre Zukunftspläne tendieren gen Weltherrschaft und Rock n´Roll Hall of Fame – it´s a long way to the top.
Aber mit Lofe ist die nächste Stufe erreicht.

Thematisiert werden die Liebe zu sich selbst, die unbedrohliche Liebe zur Heimat und Familie, die platonische Geschwisterliebe, die Liebe zum Leben oder sei es Sex – immerhin eine Säule der Dreifaltigkeit des Rock’n‘Roll. Aber keine Angst, hier bekommt ihr keinen Schnulzen-Liebesbrei serviert. Denn auch die Kehrseite des Liebens, das Verlassenwerden, die Eifersucht und Wut, kommen hier nicht zu kurz!

Wir haben uns den Longplayer mal angehört.

Den Startschuss liefert „All In“. Instrumental erinnert das Werk an Bon Jovi mit „Blaze Of Glory“, Gesanglich, wenngleich auch nicht stimmlich, geht es eher in Richtung Dio ab.

Schon beim Folgetrack „Play“ schlägt das Trio dann eher einen Mix aus Jack White und den Red Hot Chili Peppers an. Funky Beats fluten den Raum und animieren zum Tanzen. Irgendwie klingt es nach 70er Discomukke, aber auch frisch und unverbraucht.

Der passende Songtitel „Texas“ sagt schon viel über den Stil des Liedes aus. Hier grüßt der Wilde Westen. ZZ-Top wären stolz auf die Jungs. Treibende Instrumentals, die an den typischen Western-Sound erinnern, leicht angerauter Gesang, der sich perfekt einfügt und einfach ein geiler Track.

Das Filistine wandelfähig sind und nicht auf Einheitsbrei stehen, beweisen sie mit jedem Stück, das auf der LP vertreten ist.
Die leicht rauchige Stimmfarbe kommt bei
„Bad Name“ gleich nochmal zum Einsatz. Etwas INXS schwingt bei dem Track schon mit, aber auch einen Bryan-Adams-Stil kann man durchaus ausmachen.

Smooth like Sade oder ein Song von „Slow Hand“ Eric Clapton kommt dann mit „Summer“ daher. Der Song wartet mit soften Klängen auf und spielt mit seichten Funk-Blues Rhythmen. Das Blues-Rock-Gitarrensolo im Mittelteil des Tracks läutet ein leichtes Anziehen der Geschwindigkeit und des Härtegrades ein. Wenngleich der Song an und für sich seine Softheit nicht komplett verliert.
Auch eine sehr softe Nummer ertönt mit „Moonlight“. Schön arrangierter Instrumentalteil, etwas Rock, softes Gitarrenspiel, und gesanglich werden auch eher ruhige, sanfte Töne angeschlagen.

Mehr Tempo gibt es dann wieder bei „Fun In The Sun“. Wie zu vermuten war, liefert der rein instrumentale Track treibende Beats, frische und warme Klänge, und tanzbare Funk-Vibes fluten den Raum. Auch „Central Park“ liefert ein wenig treibende Rhythmen, wenngleich der Song doch eher Ruhe ausstrahlt.

Etwas neuzeitige „The Police“ erwartet euch dann bei „Love“. Fordernder, leicht kratziger Gesang, schnelle Gitarrenriffabfolgen, und da spielt doch einer Klavier im Hintergrund! Die ganze Zeit will man eigentlich durch die Bude tanzen.

Letzter Song des Silberlings ist „Rival Sons“. Ein gelungener, softer Ausstieg aus dem Album.

Fazit: Zwar klingt fast alles nach bekannten Musikern oder Melodien, jedoch wirkt es zugleich auch frisch, das ist es, was dem Hörer das Herz schneller schlagen lässt. Mit Lofe liefert Filistine genau das ab. Ein bunter Mix aus soften Blues-, Rock- und Funk-Elementen. Ansprechende Songs, bei denen es echt Spaß macht zuzuhören. Wir haben uns schon mal vorgenommen, diese Band und ihren weiteren Aufstieg zu beobachten.

 

Punkte 8 von 10

Tracklist
01.All In
02.Play
03..Texas
04.Bad Name
05.Summer
06.Moonlight
07.Fun In The Sun
08.Centralpark
09.Love
10.Rival Son

Filistine
Lofe
Label: Rough Trade / Good To Go
VÖ: 27.11.2020
Genre: Rock mit Funk- und Blues-Elementen

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