Die Band Velvet Insane, kurz VI, wurde aus einem eigentlich tragischen Geschehen heraus gegründet.
Jasper Lindgren war dabei, seine Karriere aufzubauen, als sein Manager verstarb. Jasper hatte sich in den Kopf gesetzt, weiter an seiner Karriere zu arbeiten, nahm Demos auf für seine Band, die sich da noch nur in seinem Kopf befand.
Mit Jasper Sandström als Bassisten wurde 2014 die erste EP aufgenommen, kurze Zeit später zog Sandström um, und so musste ein neuer Bassist her. Die Formation wurde mit Niklas und Tobias komplettiert, und die erste offizielle EP „Youth Of Fire“ wurde veröffentlicht.
Es folgten weitere EPs und Singles. Velvet Insane begaben sich dann erstmal auf eine ausgedehnte Tour, es wurden Konzerte in Spanien, Japan, UK und den USA gespielt. 2018 kam es erneut zum Mitgliederwechsel. Eigentlich wurde das Selftitled-Debüt-Album bereits 2016 eingespielt, warum auch immer wurde der Silberling dann erst drei Jahre später, nämlich 2019, veröffentlicht.
Am 16. Juli wird das neue Werk des Schweden-Trios via Wild Kingdom erscheinen. Bereits jetzt könnt ihr euch „Rock’n’nRoll Glitter Suit“ vorbestellen. Der Silberling umfasst 11 Tracks, und hier haben sich VI so richtig in den 70er-Glam-Rock verbissen.
Den Opener „Driving Down The Mountain“ haben Velvet Insane wohl im Lostopf zusammengespielt. Der Track ist ein einziger Flickenteppich. Chorus, Bridge, nichts passt zusammen.
Die erste Singleauskopplung „Backstreet Liberace feat. Dregen & Nicke Andersson“ könnt ihr euch auf YouTube reinziehen. Wir sagen gleich dazu, für uns war das auch der beste Song auf dem Longlayer. Das Stück erinnert an Highschool-Movies, liefert typischen 80er-Handclap Glam-Party-Sound und erinnert ganz leicht an Ramones. Hätten VI jetzt mehr solcher Lieder auf dem Album, wäre es ein Dauerrenner geworden. Aber man kann ja nicht alles haben.
Was beim Anhören der Scheibe einfach auffällt und für uns einen Großteil der Bewertung beeinflusst hat, ist, dass wir unzählige andere Bands in den Liedern hören, aber nirgends Velvet Insane zu fassen bekommen haben. Es gibt Coverbands, da erwartet man, dass sich die Tracks nach anderen Musikern anhören, jedoch wollen VI ja als eigenständige Formation und nicht als Kopie gesehen werden. Leider muss man hier sagen, dafür klingt die Scheibe einfach zu stark nach Kopie. Wir sagen, dass VI ihre Instrumente beherrschen, der Fronter kann auch richtig singen, nicht dass das hier einer missversteht!
Nimmt man zum Beispiel „Velvet Tounge“, hier hören wir Glee (Club) meets Elton John, etwas Meat Loaf schwingt auch noch mit. Klaviergeklimper, poppige Beats, Rock’n’Roll und einen eingängigen Refrain, der auch in Grease hätte vorkommen können. Das sind unserer Meinung nach einfach zu viele Vergleiche, die man schon bei einem einzelnen Lied ziehen kann.
Hört man sich dann „Riding The Skyways“ an, sind da wieder die Ramones am Start und werden von Bruce Springsteen unterstützt. Ähnlich ist es beim Folgetrack „Spin Of Crazy Moon“, der hätte auch locker von Springsteen sein können.
Gesanglich fällt gerade bei „Sounds Of Sirens“ und „You’re Revolution“ die stimmliche Ähnlichkeit zu Oasis auf. Instrumental sind die beiden Track okay.
Fazit: Wir hätten uns auf diesem Longplayer einfach mehr Velvet Insane gewünscht. Die Musiker beherrschen ihre Instrumente und auch der Sound ist gut. Gerade der erste Track ging zumindest unserer Meinung nach daneben, bei den anderen hatten wir einfach das Gefühl, die kennt man schon, klingt nach Cover und das machte uns die Bewertung nicht gerade einfacher.
Punkte 6,5 von 10
Tracklist
01.Driving Down The Mountain
02.Backstreet Liberace feat. Dregen &Nicke Andersson
03.Jaded Eyes
04.Velvet Tounge
05.Sounds Of Sirens
06.Riding The Skyways
07.Spin Of Crazy Moon
08.Salling On A Thunderstorm
09.Midnight Sunshine Serenade
10.Space Age DJ
11.You’re Revolution
Velvet Insane
Rock’n’Roll Glitter Suit
Label: Wild Kingdom
VÖ: 16.07.2021
Genre: Rock’n’Roll
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