Als die Formation „Mayadome“ zerbrach, stieg aus deren Asche im Jahr 2000 Loch Vostok hervor. Die Gründungsmitglieder Alvero Svanerö, Erik Grandin, Sebastian „Zeb“ Okupsi, Niklas Kupper und Teddy Möller schafften es gerade mal, einen Track aufzunehmen, bevor mit Grandin auch schon der erste Mitgliedswechsel stattfand. Diverse Aus- und Einstiege folgten in den kommenden Jahren, bis von der Originalbesetzung nur noch Teddy und Niklas blieben.
Das Ganze hat der Band aber nicht geschadet, sieben Alben wurden veröffentlicht und mit „Opus Ferox -The Great Escape“ kommt der neueste Silberling auf den Markt. Wie bei jeder Veröffentlichung darf man auf was Neues gespannt sein, die Gruppe entwickelt sich stetig weiter und lässt sich Longplayer für Longplayer was Neues einfallen, um ihre Fans zu begeistern.
Der 11 Songs starke Longplayer feiert am 30. Juli via Vicisolum/Rough Trade sein Release.
Euch werden über 55 Minuten Progressive Metal aus Schweden geboten. Sprich, opulente Melodien, verschobene Akzente im Schlagzeugspiel, eben nicht der typische 4/4 Takt. Gesanglich gibt es alles von Klargesang bis zu Growls auf die Lauscher. Bekannte Vertreter des Genres sind unter anderem Dream Theater und Threshold.
Wir zerlegen hier mal nicht das ganze Werk, sondern nennen nur ein paar Lieder, um euch nicht ganz den Reiz zu nehmen.
Den Anfang macht „The Freedom Paradox“ mit reichlich Keyboard-Sound. Des Weiteren wurde das Lied mit treibendem Drumgewitter unterlegt und stimmlich schlägt Jonas Radehorn die richtigen Töne an. In früheren Werken war noch Teddy am Mikrofon, doch dieser möchte sich jetzt lieber ganz seiner Gitarre und den Growls widmen.
Das Video zu unserem Lieblingstrack „Disillusion“ könnt ihr euch auf YouTube reinziehen. Treibende Beats fluten den Raum, Keyboardklänge und Schlagzeugsalven dominieren hier vorerst. Dann stößt ein sehr nach Journey klingender Vocal dazu und der Song bekommt einen soften Pop-Touch, ohne dass er seinen Progressive-Metal-Anteil gänzlich verliert.
Ein weiteres Video findet ihr zu „When The Wolves Have Eaten Everything“. Wie die anderen Tracks auch ist dieser von Tempiwechseln durchzogen. Harte Shouts mischen sich zu den angenehmen und deutlich weicheren Haupt-Vocals, die im Verlauf bis zu High Pitch übergehen. Das Lied ist hart, nicht zuletzt durch das Drumgeballer, und doch gefühlvoll, wartet mit satten Riffs und eingängiger, abwechslungsreicher Melodie auf.
Bei „Generation Fall“ schlagen Schlagzeugsalven aus den Boxen, aggressiv und unaufhörlich prallen sie einem entgegen. Growls zerreißen die Luft, und dann hat man als Gegengewicht diesen soften Klargesang und leichte Popklänge.
Auch bei „Seize The Night“ geht es fast schon im Romantik-Pop weiter mit anständigen Journey– oder auch David Bowie -Beigeschmack.
Zu Beginn verbreitet „Black Neon Manifesto“ eine düstere Atmosphäre, verzerrter Gitarrensound, Keyboardgeklimper und zeitweise wird auf das arme Schlagzeug ohne Gnade eingeprügelt. Tiefe Growls untermalen die dunkle Stimmung perfekt. Der teils weinerlich klingende, teils kräftige Gesang von Jonas runden den Track dann ab.
Fazit: Loch Vostok sind wie Dream Theater, nur in geil! Das Album ist geradezu von Tempiwechseln durchzogen, der typische Progressive-Metal-Sound ist vorhanden, und man kann an dieser Stelle sagen, es ist super, kauft euch den Silberling. Die Tracks sind abwechslungsreich, die Instrumentals sind anspruchsvoll, der Gesang angenehm im Ohr, und wir lassen die Scheibe hier mal weiter rotieren, bis die Nachbarn uns mit Steinigung drohen.
9 von 10 Punkte
Tracklist
01.The Freedom Paradox
02.Enter The Resistance
03.The Glorious Clusterfuck
04.Disillusion
05.Galacticide
06.When The Wolves Have Eaten Everything
07.Generation Fail
08.Seize The Night
09.The Great Escape
10.Save You
11.Black Neon Manifesto (CD Bonus)
Loch Vostok
Opus Ferox -The Great Escape
Lable:Vicisolum/Rough Trade
VÖ:30.07.2021
Genre:Progressive Metal
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