Start Allgemein Pierce The Veil – The Jaws Of Life – Album Review

Pierce The Veil – The Jaws Of Life – Album Review

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Pierce The Veil ist eine mit Platin ausgezeichnete Formation, die eigentlich für ansprechenden Post-Hardcore steht. Zweimal erreichte die Band die Spitze der Billboard Charts Top Rock-, Alternative- und Hard Rock Album. So wirklich viele Longplayer haben die Jungs ja nicht auf den Markt gebracht und langsam wurde es Zeit für was Neues. Am 10. Februar ist es soweit und der fünfte Silberling „The Jaws Of Life“ feiert via Fearless Records sein Release. Die Scheibe wartet mit 12 Tracks und einer Laufzeit von rund 42 Minuten auf.

Wir haben für euch mal vorab reingehört.

Etwas schräg steigt man mit „Death Of An Executioner“ in den Silberling ein, jedoch wird schnell klar, in welche Richtung sich das Album entwickelt. Irgendwie Rock, aber auch reichlich Pop-Attitüde schallt uns aus der Anlage entgegen. Ah, sollte das nicht mehr Post-Hardcore sein? Gelegentlich an Falling in Reverse oder auch Muse erinnernd, wenngleich der Bass nicht so präsent ausgeprägt rüberkommt, liefern Piece The Veil sauberen Sound und ansprechende Melodien.
Des Weiteren liefert der Track einer der wenigen Refrains, die wirklich im Gehör bleiben.

Warum wundert uns bei „Pass The Nirvana“ der Nirvana-Grunge-Touch nicht wirklich? Deutlich aggressiver, mit Screams versetzt, und Rap-Parts a la Beastie Boys abgerundet, sticht der Track heraus. Für uns ist das einer der besseren Tracks auf „The Jaws Of Life“.

Krasser Gegenpart „Even When Im Not With You“, so poplastig, gefühlvoll wurde hier eine Ballade vertont. Electrobeats mischen sich zu doch soften Gitarrentönen, gesanglich legt Vic Fuentes einen Gang zurück und zeigt sich von einer eher sensitiven Seite. Es folgen Vocals, die eher weinerlich rüberkommen.

„Emergency Contact“ liefert Midtempo, doch im Refrain etwas schneller. Die Beats wurden mit mehr Rock versehen und erinnert uns an diverse Skater-Punk-Rock Combos der frühen 2000er. Bis jetzt, muss man sagen, folgt der Silberling keiner geraden Linie, die ein eindeutiges Konzept aufweist. Was ja nicht immer schlecht ist.
Noch etwas mehr Muse bekommt man bei „Flawless Execution“ auf die Lauscher. Kein Thema, auch dieser Song ist nicht schlecht, aber wir hatten auf etwas mehr Pierce The Veil und weniger auf „Kommt mir alles so bekannt vor“ gehofft.

Der Titel-Track „The Jaws Of Life“ klingt nach Weezer meets Back Street Boys, Rock-Riffs, etwas nerviger weinerlicher Gesang und unserer Meinung nach nicht präsent genug, um wirklich ein Titeltrack zu sein.
Weiter geht es mit „Damn The Man Save The Empire“. Elektro-Pop-Rock, der aus den 90ern stammen könnte, flutet den Raum. Schade, dass auch hier wieder der „Kenne ich doch, das war doch von …“-Effekt einsetzt.

Einen weiteren ruhigen Track liefert die Formation mit „Resilience“ ab. Die Ballade kann man gut im Hintergrund laufen lassen. Wir lehnen uns mal etwas weiter raus und bezeichnen dieses Stück als Highlight des Silberlings. Viel Pop, nette Gitarrenriffs, und wieder so ein bestimmter Oldschool-Vibe, der das Lied hervorhebt. Dem Ganzen folgt ein eher unnötiger Lückenfüller von 21 Sekunden.

Ist das schon Fahrstuhl-Musik? „Shared Trauma“ klingt, als könnte es im Teenie-Kleidungsgeschäft für die richtigen Vibes sorgen. Eher softe, unaufdringliche Rhythmen, gesanglich weich und reichlich synth-lastig präsentiert sich der Song.
Mehr Post Hardcore liefert uns „So Far So Fake“. Für uns ein weiterer Track, der sich auf dem Longplayer hervorhebt. Härter, mehr Bums, rockiger, durchaus eingängig und mit einer guten Melodie versetzt, bleibt ein gewisser Widerhall im Ohr.

Letzter Song auf dem Silberling. Wieder eine softe Ballade. „Fractures“ könnte als Büchsenöffner betitelt werden. Mädels fahren auf so Schmusezeug ja bekanntlich ab, für ne Date-Night wäre er ganz okay. Mehrstimmig vertont, läuft!

 

Fazit: The Jaws Of Life ist ein gutes Album, aber eben nicht das Highlight, auf das man bei einer Platin-Band gehofft hat. Der Sound ist gut, die Lieder abwechslungsreich. Somit ist der Longplayer mainstreamtauglich. Gesanglich wie instrumental stehen hier Musiker, die wissen, was sie tun. Vielleicht hätte die Combo mal einen Schritt weiter gehen sollen und einfach mal was Unerwartetes raushauen sollen. Der Longplayer ist ein sehr auf „Sicher“ gespieltes Werk, bei dem leider der Wiedererkennungswert auf der Strecke bleibt. Die Refrains bleiben zumindest teilweise im Gedächtnis. Würde man nun nicht die ganzen anderen Bands kennen, die man so raushört, wäre „The Jaws Of Life“ wirklich gut, aber wir kommen aus einer Zeit, in der die anderen Formationen entstanden und viel gehört wurden.

Trotzdem raten wir euch, hört einfach mal rein.

Erinnert an: Weezer, Offspring, Falling in Reverse, Muse

Punkte 7 von 10

Tracklist
01.Death Of An Executioner
02.Pass The Nirvana
03.Even When Im Not With You
04.Emergency Contact
05.Flawless Execution
06.The Jaws Of Life
07.Damn The Man Save The Empire
08.Resilience
09.Irrational Fears
10.Shared Trauma
11.So Far So Fake
12.Fractures

Pierce The Veil
The Jaws Of Life
Lable:Fearless Records – Concord
VÖ:10.02.2023
Genre:Post Hardcore mit Pop Rock Atitüde

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