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Pyramaze – Bloodlines – Review

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Wenn Bands eine gewisse Zeit bestehen, stehen sie vor der Herausforderung, sich einerseits stiltreu zu bleiben, auf der anderen Seite aber auch, sich weiterzuentwickeln und für Überraschungen zu sorgen. Pyramaze legen auf ihrem neuen Album „Bloodlines“ diesen Spagat gekonnt hin. Der 10-Track-starke Silberling feiert am 23. Juni via Afm Records sein Release. Geliefert bekommt ihr Progressive-Power-Metal.
Des Weiteren könnt ihr bei zwei Stücken in den Genuss des instrumentalen Könnens von namhaften Gastmusikern kommen.
Lyrisch möchte die Formation die Fantasie ihren Fans anregen sowie für Denkanstöße sorgen.

Wir haben die Scheibe in die Anlage geworfen und berichten euch, was wir so darüber denken.

Der Opener „Bloodlines“ legt als reines Instrumental opulent vor. Softe Keyboardklänge nebst weiblich-hohen „Oh ho“-Tönen (zählen wir nicht als Gesang) sorgen für ein angenehmes Grundgerüst. Schlagzeug und Gitarrenriffs fallen kraftvoll ein. Insgesamt weckt der Track die Erwartung auf das Kommende.
Schon beim nächsten Lied „Taking What´s Mine“ schlägt uns melodischer Progressive-Power-Metal entgegen. Mit einer leichten Pop-Nuance versetzt und nicht zuletzt durch die Art des Gesanges erinnert uns das Ganze an Journey oder eher an Arnel Pineda.
Etwas überraschend sticht man mit „Fortress“ dann in See. Traumhaftes Meeresrauschen, das sich aber schnell in einen treibenden Double-Bass-lastigen Power-Metal wandelt. Neben dem Klargesang von Fronter Terje Harøy gibt es noch tief gesprochenen Text auf die Lauscher. Der Refrain bleibt im Ohr.

„Brocken Arrow“ liefert reichlich Synthbeats neben einem zumindest für uns nicht ganz rund wirkenden Soundgerüst zu Beginn des Liedes. Die Vocals, gerade im Refrain, erinnern wieder sehr an Journey, was jetzt aber nicht schlecht gewertet werden sollte, da es einfach passt.
„Even If You´re Gone“ – wer jetzt rein vom Namen her auf eine gefühlsschwangere Kuschelnummer gehofft hat, wird enttäuscht. Opulenter, pop-angehauchter Progressive Metal, der sich nicht wirklich von der ruhigen Seite zeigt. Dazwischen von seichten Symphonic-Passagen durchbrochen schlägt auch dieser Track positiv zu Buche.
Mit „Alliance“ folgt eine emotionsgeladene Ballade. Klavier- Sound breitet sich neben dem soften Klargesang im Raum aus. Der Duett-Part ist harmonisch, die weibliche Stimme liefert Melissa Bonny (Ad Infinitum/The Dark Side Of The Moon) damit ein eindeutiges Sahnetüpfelchen. Die Instrumente zurückhaltend gespielt, verleitet der Song zum Träumen.

Mit mehr Electro-Vibes und Double-Bass-Gedresche startet „The Midnight Sun“. Schlagzeuggewitter und hartes Riffing durchbrechen immer wieder die ruhigeren Parts und dominieren den Uptempo-Track. Des Weiteren könnt ihr ein feuriges Gitarrensolo von Tim Hansen (Sohn von Gamma Ray/Kai Hansen) im letzten Drittel des Songs hören.
Irgendwie klassisch angehaucht mit Streichern und Klavier ertönt „Stop The Bleeding“. Ansprechendes Instrumental mit gewissem Pop-Einschlag, gesanglich gut. Der Refrain setzt sich fest, aber trotz allem sticht das Lied nicht wirklich aus dem restlichen Album heraus.

„The Mystery“, das wohl progressivste Stück der Scheibe, wurde mit Unterstützung von Andrew Kingsley (Unleash The Archers) und Olof Mörck (Amaranthe) mit gleich zwei namhaften Gastgitarristen aufgenommen. Des Weiteren fliegen uns reichlich Keyboardgeklimper und noch mehr Schlagzeugsalven um die Ohren.
Wir sind beim letzten Song des Longplayers angekommen, was wir sehr schade finden, denn der Silberling ist richtig gut. Mit „Wolves Of The Sea“ steigen wir in einem opulenten Instrumental aus dem Album aus. So endet alles, wie es begonnen hat, und wir geben uns das Ganze einfach noch mal von vorn.

Fazit: Frisch und doch vertraut, so hat Pyramaze uns mit „Bloodlines“ in ihren Bann gezogen. Progressive-Power-Metal, der bei uns sehr gut ankam. Der Sound war top, da gab es nichts zu meckern. 10 Lieder, abwechslungsreich, melodisch, aber auch mit richtig Dampf dahinter und den einen oder andere Ohrwurm haben wir uns auch eingefangen.
Der Silberling wird dem ein oder anderen Prog-Metal Fan vielleicht zu Main Stream sein, jedoch ist er für Neueinsteiger bestens geeignet, um sich an die Szene heranzuwagen.
„Brocken Arrow“ empfanden wir zeitweilen als nicht ganz rund.

Vergleichbar mit: Journey oder auch Kamelot

9 PointsPunkte 9 von 10

Tracklist

01. Bloodlines
02. Taking What´s Mine
03. Fortress
04. Brocken Arrow
05. Even If You´ve Gone
06. Alliance
07. The Midnight Sun
08. Stop The Bleeding
09. The Mystery
10. Wolves Of The Sea

Pyramaze
Bloodlines
Label: Afm
VÖ: 23.06.2023
Genre: Prog. Metal/Power Metal

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