Teil eins unserer Bandfotos vom Festivalkult umsonst & draußen widmet sich den Bands/Künstlern Conny und Liser, Daecher, Driftwood, Finna, Fraupaul
Conny und Liser: Der „Manic Pixie Dream Boy“ Conny irritiert. Constantin Höft studierte Philosophie und Informatik, heute rappt der 36jährige gebürtige Düsseldorfer engagierte Texte über Feminismus, das Dasein und – pro Save-Spaces auf Festivals für Menschen aller Geschlechter – „Pfefferspray“. Beim Festivalkult steht er gemeinsam mit Liser auf der Stage. Liser ist sein ergänzendes Ich, die Punk-Königin des deutschen Hip Hops. Wo Conny eher zurückhaltend auftritt, steht mit der 25jährigen Kölnerin ein wütendes, leidenschaftliches und energetisches Kontra an seiner Seite. Sie gibt allen, die Sexismus und Fatshaming betreiben, gekonnt direkt eins aufs Maul – und Bock auf mehr macht der Auftritt der beiden auch.
Daecher: Mit ihrem Indie-Alternative-Rock sind uns die ehemaligen Straßenmusikanten Daecher bereits auf dem Rock on the Beach aufgefallen. Das Bielefelder Quartett rund um das 18jährige Raukelchen Jascha spielt auf mit neuem Bassisten, dessen Auftritt deutlich ruhiger gerät als der vom vorherigen Energiebündel Daniel. Melodie, Gesang und Sound erinnern an Tomte oder Kettcar und schleichen behutsam nachhaltig in die Ohren. Wir gehen konform mit der Ansagerin: Die Band hat Potenzial, es weit zu bringen.
Driftwood: Driftwood machen Hardcore und reisen aus der Nähe an: Aus Herford. 2024 steht ihr 10jähriges Bestehen an. Das Quartett verarbeitet Gefühle wie Freude, Frust, Aggression in inhaltsvollen Texten, die mit klaren Vocals unters Volk gebracht werden.
Finna: Die Rapperin aus Hamburg schert sich um keinerlei Befindlichkeiten. Ihr Selbstbewusstsein trägt sie auf die Bühne, die sie mit starker Stimme und Power-Performance auch Solo exzellent füllt. Ihre engagierten Texte plädieren mit klaren Statements für das queere Sein und für sexuelle Selbstbestimmung und wenden sich in deutlichen Worten gegen Homophobie und Bodyshaming.
Fraupaul: Keine Frage, zu Fraupauls Vorbilder gehört auf jeden Fall Ideal. Als reines Frauentrio bieten die Powermusikerinnen aus Hamburg erfrischend aufgepeppten Indie Punk alter Schule, der sich eingängig in die Ohren groovt, sowie provokative Texte wie „Gut genug“.