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Unzucht – Chaosmagie – Review

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Kurz vor ihrem 10jährigen Jubiläumskonzert (10. September im Capitol Hannover) veröffentlichte die Unzucht ihre zweite Single „Wo die Stimmen schweigen“.
Ja, Fans der Formation wissen: Die Unzucht gibt es schon mehr als eine Dekade, aber Pandemiebedingt wurde dieses Konzert immer wieder verschoben.

Um den Meilenstein der Bandgeschichte gebührend zu feiern, haben Unzucht ihr erstes Best-of-Album für euch am Start.
Gestern am 21. Oktober erschien via Out Of Line „Chaosmagie“.

Ihr habt die Wahl zwischen den 2 CDs, der Ltd. Doppel-Vinyl oder dem Ltd. Boxset. Wer es schafft, sich die Limited Edition zu schnappen, bekommt zu dem 30 Tracks umfassenden Doppelalbum zusätzlich vier Bonus-Tracks auf die Lauscher.

CD 1 „Greatest Hits“:

Wie ihr bestimmt aus anderen Reviews von uns herausgelesen habt, sind wir keine Freunde der Best of-Alben.
Aber in diesem Fall können wir sagen, dass wir von diesem Silberling schon nach kurzem Reinhören begeistert sind. Wieder einmal beweisen Unzucht, dass sie es verdienen, dass man ihre Alben kauft. Hier ballern uns zwar die ausgesuchten 15 „Greatest Hits“ der Formation um die Ohren, jedoch wurden sieben davon noch einmal neu aufgelegt.

Die Redaktion tanzt auf dem Tisch: Etwas aufgepeppt, energiegeladener schallen „Unzucht“, „Engel der Vernichtung“ und „Kleine geile Nonne“ aus den Boxen.
Lyrisch haben es Unzucht einfach drauf, den Menschen Gefühle mitzuteilen und dabei mitten ins Herz zu treffen. Mit „Nur die Ewigkeit“ oder auch „Deine Zeit Läuft ab“ schafft die Formation das emotionale Dammbrechen und der Zuhörer vergießt auch mal die ein- oder andere Träne. Zwar wurden diese Tracks dito etwas aufgehübscht, behalten aber ihren Charme bei.

Melancholischer Tiefgang

Mit „Am Ende der Farben“ und „Wo die Stimmen schweigen“ finden zwei neue Stücke ihren Platz auf dem Silberling. Beide Tracks handeln von verlorener Zeit, Verlust und Einsamkeit. Während „Am Ende der Farben“ schwergängig und eher trostlos wirkt, wartet „Wo die Stimmen schweigen“ mit dem kleinen Hoffnungsschimmer auf. Das mag den deutlich energiegeladenen Beats geschuldet sein. Aus eigener Erfahrung können wir sagen, es ist schwer wenn der Kopf raucht, die Stimmen zum Schweigen zu bringen, aber in unserem Fall hilft die Musik der Unzucht.

Bei „Unendlich“ und „Schweigen“ wurde noch einmal an den Reglern geschraubt. Mehr Power, mehr Emotionen im Gesang.

Der Sound ist wie gewohnt sauber, die Songauswahl ausgewogen. Der Mix aus harten Tracks und den gefühlvollen Balladen bietet alteingesessenen Fans, Neueinsteigern oder auch der breiten Masse einen gelungenen Einblick in die musikalische Bandbreite der Band. Die Unzucht-Fangemeinde vermisst bestimmt gerade jetzt einige Songs. Keine Panik, auf der nächsten Scheibe gibt es mehr.

CD 2 „B Sides & Rarities“

Hier wartet die Band mit satten 14 Liedern auf. Darunter die Akustik-Versionen von „Während wir uns verlieren“ und „Sonnentod“. Heul, schnief – einfach schön anzuhören.

Electro-Beats, Rock und Happy Vibes ballern uns bei „Veitstanz“ (Subway to Sally-Cover) um die Ohren. Der einzige Coversong. Davon hätten wir ja gern etwas mehr gehört, da dieser Mix der Unzucht sehr gut steht.

Die Redaktion fragt sich natürlich, warum Lieder wie „Das Lächeln der Gewinner“, „Ein Tag wie jeder andere“ oder „Tränenmeer“ nur als B-Seiten-Tracks (ab)gewertet wurden. Wir hatten die Lieder schon auf der ersten CD vermisst und freuen uns von daher, dass sie es zumindest auf die zweite Scheibe geschafft haben.

Remixes
Industrial lässt grüßen. Neben dem „Kettenhund“ (Die Krupps Remix) liefert auch „Sonnentod“ (Groovenom Remix) und „Monsterfreilaufgehege“ (Johnny Deathshadow Remix) harte Beats und Electro satt.

Unsere Highlights: Definitiv „Der letzte Tanz“ (Flamenco Remix by Manuel Antoni) und das extrem geile „Nein“ (Excrementory Grindfucker Remix).

Wir sind aber mit der Zusammenstellung der Lieder auf CD 2 auch sehr zufrieden und vermissen nicht wirklich einen Track.

Wer sich die Limited Edition schnappt, bekommt einen Bonus dazu.

CD 3 Oldschool:

Hier warten „Engel der Vernichtung“, „Meine Liebe“, „Schwarzes Blut“ und „Während wir uns verlieren“ im 2009 Remastered Mode auf euch.

Fazit: Wir können euch das Album nur nahelegen. Ob ihr bereits Fans seid oder gerade erst auf die Unzucht aufmerksam werdet, hier findet ihr wirklich eine Best-of-Kompilation, die man sich zulegen sollte. Die Auswahl der Tracks umfasst durch die Vielfalt der Songs, das breite Spektrum aus sechs Alben und vier EPs. Alle Hits sind dabei, der Sound ist gut (abgemischt) und man bekommt das Beste der Unzucht auf die Lauscher. Preis und Leistung sind Top.

9 PointsPunkte 9 von 10

Tracklist:
CD 1 Greatest Hits

01. Unzucht 2022
02. Engel der Vernichtung 2022
03. Kleine geile Nonne 2022
04. Nur die Ewigkeit 2022
05. Deine Zeit läuft ab 2022
06. Am Ende der Farben 2022
07. Wo die Stimmen schweigen
08. Unendlich 2022
09. Schweigen 2022
10. Widerstand
11. Ein Wort fliegt wie ein Stein
12. Neuntöter
13. Nela
14. Du fehlst
15. Nein
16. Jenseits der Welt

CD 2 B-Seiten & Raritäten

01. Während wir uns verlieren (Acoustic 2022)
02. Sonnentod (Acoustic 2022)
03. Veitstanz (Subway To Sally Cover)
04. Das Lächeln der Gewinner
05. Ein Tag wie jeder andere
06. Parasomnia
07. Tränenmeer
08. Kein Land in Sicht
09. Kettenhund (Die Krupps Remix)
10. Der letzte Tanz (Flamenco Remix von Manuel Antoni)
11. Sonnentod (Groovenom Remix)
12. Monsterfreilaufgehege (Johnny Deathshadow Remix)
13. Wo die Stimmen schweigen (Singlecut)
14. Nein (Excrementory Grindfuckers Remix)

CD 3 Oldschool

01. Engel der Vernichtung (2009 Version Remastered)
02. Meine Liebe (Remastered 2009)
03. Schwarzes Blut (Remastered 2009)
04. Während wir uns verlieren (Remastered 2009)

Unzucht
Chaosmagie
Lable:Out Of LIne
VÖ:21.10.2022
Genre:Rock/Metal/Gothicrock

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Copyright Dirk Behlau

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