Emil Bulls, das ist eine fünfköpfige Band, die sich in keine musikalische Ecke drängen lässt. Seit 1995 machen die Deutschen nun schon Musik und bedienen sich dabei Elementen aus diversen Genres, unter anderem auch des Alternative Metals, Nu Metals, Rock oder aber auch in kleinen Teilen etwas Hardcore. Nach 3 Jahren melden sie sich nun endlich wieder mit neuem Material zurück, „Kill Your Demons“ heißt die neue, über AFM Records releaste, Scheibe, welche am 29.09 rauskam. Ob sich die Münchener in der langen Pause verändert haben oder weiterhin ihren Wurzeln treu bleiben ist mitunter einer der Fragen der Fans, welche im Ansatz schon von den beiden auf Youtube veröffentlichten Tracks “The Ninth Wave” und “Kill Your Demons” beantwortet wurden.
Sogleich beginnt das Album mit dem Titelsong, „Kill Your Demons“, welcher ganz klar nach Emil Bulls schreit. Hart, schnell und dennoch melodisch, wenn man bedenkt wie schnell man sich dabei erwischt das „Just kill, kill, kill, kill your demons!“ zu grölen. Auch der zweite Song „The Ninth Wave“ geht eindeutig in die härtere Richtung. Mit reichlich bösen Riffs und teils schnellem Schlagzeug und dem typischen Markenzeichen der Jungs: dem eingängigen Refrain bestückt, macht es bereits jetzt Spaß zuzuhören. Sie haben es nicht verlernt und so findet man einen mitreißenden Chorus nach dem anderen auf der Scheibe, ganz ohne dass sie sich zu sehr ähneln oder gar stören. Einzig und allein bei „Black Flags (Over Planet Earth)“ ist dieser ein wenig Geschmackssache, denn nach einigen Wiederholungen könnte er auf Dauer doch so manch einem auf die Nerven gehen.
Dass sie allerdings auch anders als nur „auf die Fresse“ können kommt bei dem fast partytauglichen „Miss Magnetic“ zum Vorschein. Vielleicht wäre der Track ein guter Ohrwurm, wäre da nicht das folgende „Once And For All“, welche diesen sogleich ablöst. Zwar ist „Once And For All“ ruhiger, doch das lässt den Refrain nicht weniger eindrucksvoll ausfallen. Es schwingt etwas Hymnencharakter mit während die klare Stimme von Christoph von Freydorf sich in den Windungen des Gehirns einnistet und sich rasch das eigene Stimmorgan als Zweitstimme hinzugesellt. So angenehm die erfrischend abwechslungsreiche Sänfte ist, so folgt der Beweis, dass man auch weiterhin der rauen, kräftigen Stimme mit „The Anatomy Of Fear“ und „Mt. Madness“ noch mächtig ist. Vor allem bei „Mt. Madness“ kommt diese deutlich zum Vorschein, leichte Züge von Sprechgesang werden deutlich, dazu rhythmisches Gitarrengehämmer, abgerundet von einem tragenden Refrain, fertig ist der nächste Titel, ganz nach Emil Bulls Rezept.
Fröhlicher hingegen geht es bei „Euphoria“ und „In Any Case Maybe“ zu, bevor das Album mit eher melancholischen Noten endet. Lediglich simples Schlagzeug mit Bass und kleine Gitarrenmelodien begleiten den von Leid zeugendem Gesang in den Strophen von „Levels And Scales“, bei „Winterblood (The Sequel)“ ist es dann sogar nur noch sanftes Schlagzeug und Klavier. Kräftiger, dennoch sehnsüchtig, sorgt der Refrain für Gänsehautmomente.
Fazit: Nach langer Zeit meldeten sich Emil Bulls zurück und sie enttäuschen keineswegs. Nicht nur sind sie ihrer Linie treu geblieben, nein, sie haben auch ihren Sound etwas aufgefrischt und sind somit ein Stück weit reifer geworden. Weiterhin arbeiten sie mit reichlich Abwechslung und gestalteten somit ein Album, welches auch bei mehrmaligem Anhören nicht langweilig wird und ein paar alte Muster durchbricht. So findet ein Titel nach dem Anderen seinen Weg ins Ohr und verweilt dort auch gerne einmal etwas länger. Kurzum gibt es nur weniges, was man kritisieren könnte, vieles was zu Loben ist und somit gehört „Kill Your Demons“ zu einem echten Anspieltipp für jeden, der etwas kreativeren Metal mag.
9 von 10 Punkte
Tracklist:
01. Kill Your Demons
02. The Ninth Wave
03. Black Flags (Over Planet Earth)
04. Miss Magnetic
05. Once And For All
06. The Anatomy Of Fear
07. Mt. Madness
08. Euphoria
09. In Any Case Maybe
10. Gone Dark
11. Levels And Scales
12. Winterblood (The Sequel)
Emil Bulls
„Kill Your Demons“
VÖ: 29.09.2017
Genre: Metal
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