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Shots – Acoustic – Zu Viel Klavier – CD Review

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Habt ihr alle schon die frohe Botschaft vernommen? Ja das Akustik-Duo Shots ist zurückgekommen. Die beinahe Münchner melden sich mit „Zu viel Klavier“ zu Worte. Die zwei Bayern konnten es nicht lassen und veröffentlichten am 06.Oktober ihre zweite Scheibe. Sänger Ludwig schaffte es trotz des Aufbaustresses für sein Magazin KiM. Kultur in München irgendwie die Tracks einzuspielen und die Werbetrommel zu rühren. Es erwarten euch sage und schreibe 14 Stücke, „Zu viel Klavier“, humorvolle Lyriks gepaart mit einem charmanten bayrischen Unterton.

 

Silberling in den Player stecken und los geht’s. Schon beim ersten Lied “Zu Viel Klavier” wird eindeutig klar – diese Scheibe lehnt sich an Legenden wie Die Ärzte oder auch EAV an. Laut Textauszug: nur mit zu viel Klavier und zu viel Gitar. Die älteren Leser hören vielleicht auch ein wenig Hannes Wader heraus, jedoch verpackt das Duo alles in ein jugendlicheres Gewand. Die zwei Musiker zauberten auch mehrere Kurztracks mit auf das Album, jeder davon einzigartig, ansprechend oder auch mal zum Schmunzeln.

Kraftvoll und zum Denken anregend kommt „Mach die Augen auf“ daher. Das Lied sollte jeden mal dazu bewegen, auch wirklich die Augen zu öffnen und nicht nur Kopf nickend zu zuhören. Sehr bewegender Text, der leider aus einer wahren Begebenheit resultieren könnte. Jeder könnte eine Lara in seinem Umfeld haben, lasst sie nicht im Stich, macht die Augen auf!

Frech und als Anregung sich ins Leben zu stürzen schreit „No Risk, No Fun“ aus den Boxen.
Das Duo beweist mit „Beste Zeit“ oder „Für Dich“ dass es auch gefühlvoll und voller Herzschmerz mit einem Wort, wörtlich unter die Haut gehen kann. Gesanglich ansprechend gestaltet und durch die Instrumental sanft angeschlagenen Töne sehr fesselnd.
Die Stechmückenplage wird in „Bzzzz!” besungen und auch hier bemerkt man, dass sich beim zuhören die Mundwinkel nach oben bewegen. Im Anschluss wird das Leiden des reichen Mannes intoniert, “Geld spielt keine Rolex”, geniales Meckern auf hohem Niveau. Auch hier wirkt der Text im Grunde sehr lustig aber spricht doch das Erste Welt Problem an. So wird unter anderem über warme Cola light, zu viel Kaviar auf dem Brot geheult, während am anderen Ende der Welt Kinder verhungern oder als Kugelfang im Kriegsgebiet dienen. Hut ab: die Bayern haben Texte mit reichlich Tiefgang, die auch mal schwer verdaulich sind, wissen aber diese gekonnt den Zuhörer zu servieren.

Fazit: Shots – Acoustic erschufen eine Mischung, die zwischen Blödelbarden und erhobenen Mittelfinger Soft Punk einschlägt. Ansprechend, gefühlvoll oder frech, alles haben die zwei auf Lager und scheuen sich nicht auch unangenehme Themen anzusprechen.
Sauber abgemischt macht es Spaß den Silberling auch mehrfach in der Anlage rotieren zu lassen. Der nicht zu vermeidende bayrische Untertitel (Dialekt) durchzieht das Album und verleiht ihm eine angenehme warme, freundliche Note.

Punkte 8 von 10

01. Zu viel Klavier
02. Danke liebes Leben
03. No Risk, No Fun
04. Wir bitten um Ihr Verständnis
05. Mach die Augen auf
06. Goldfisch
07. Wir bitten um Ihr Verständnis II
08. Könnte ich
09. Für Dich
10. Das Phantom des Bettes
11. Bzzzz!
12. Wir bitten um Ihr Verständnis III
13. Geld spielt keine Rolex
14. Beste Zeit

Shots – Acustic
„Zu Viel Klavier“
VÖ: 06.10.2017
Label: Recordjet (Soulfood)
Genre: Akustik – Punk

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