Donnerstag, 1. Februar, es ist ein gewöhnlicher Abend auf dem Hamburger Kiez. Wollte man Manchester Snow und ihren Support Stellar Stereo sehen, zog es einen Richtung Pooca Bar. So schlenderte man die Reeperbahn entlang, vorbei an diversen Stripclubs und bog dann in den Hamburger Berg ab. Die kleine Bar mit Live-Musik bietet seit Jahren Konzerte in sehr intimer Atmosphäre und für unterschiedlichste Musikgeschmäcker an. Noch vor Showstart tummelten sich die Bands unter den Zuschauern. Der ein oder andere versorgte sich erstmal mit einem kühlen Blonden an der Bar oder man unterhielt sich locker miteinander. Und bis kurz vor Konzertbeginn hatte sich eine kleine Schar Musikhungriger angesammelt. Mit einer ca. 15 minütigen Verspätung startete das Konzert.
Stellar Stereo aus Hamburg durften die Zuschauer anheizen. Auch wenn der letzte Gig der Band etwas zurücklag, merkte man es den Musikern nicht an. Mit Songs wie z. B. „What Do You want From Me“ oder „Without A Worry“ machte die Combo mächtig Dampf. Instrumental ein echter Hinhörer. Stimmlich waren die Höhen von Sängerin Enny herausragend wenngleich die Tiefen ein bisschen flach ausfielen und deshalb nicht ganz überzeugten. Aber die angenehme Voice passte sehr gut zum Sound.
Das Publikum feierte und tanze, die Stimmung war sehr gut und man sah, dass die Musiker Freude am Auftritt hatten. Dies spiegelte sich in den Reaktionen der Zuhörerschaft wieder.
Man kündigte mit „Ugly“ den letzten Song des Abends an und wollte dann von der Bühne. Vielleicht hatte die Band nicht damit gerechnet, jedoch forderten die Zuschauer lautstark eine Zugabe ein. Welche mit „Hey Mr Mr“ einen starken Punk-Rock Abgang bescherte.
Setlist: Me, Myself and I – Good Goodbye – What Do You Want From Me – Our There, High Above – Without A Worry – Lover Boy – Incomplete – Something Beautiful – Like A Slave – Ugly – Hey Mr Mr
Manchester Snow durfte sich über ein angeheiztes Publikum freuen, das richtig Bock hatte das Trio zu sehen. Mit dem Opener „Lost On The Rain“ spielten sie einen Song, der die Anwesenden direkt in den Bann der Musiker zog. Auch wenn Rupert Karl bei den ersten Takten stimmlich sehr jung klang, was wohl dem jungen Alter geschuldet werden kann, überzeugte er auf ganzer Linie mit seiner Leistung. Denn sobald er richtig loslegte, gabt es kein Halten mehr. Er besitzt eine wundervolle Rauchigkeit, die seiner Stimme einen mehr als deutlichen Wiedererkennungswert verleiht. Ein extrem guter Indie Song wurde mit „Move On“ performt. Dieser setzt sich als Ohrwurm tagelang im Gehörgang fest. Des Weiteren kann man das Zusammenspiel der drei Musiker mit mehr als nur gut bewerten. Ob nun bei ruhigeren Klängen wie bei „Heart Of Gold“ oder auch „Forrest Lane“ – die Werke waren durch die Bank weg sehr ansprechend. Gesanglich harmonierten die drei Stimmen perfekt miteinander.
Wo man hinschaute waren die Menschen am Tanzen. Das nenne ich Stimmung machen. Mit einer beachtlichen Setlist von 14 Tracks und einem deutlich härteren Sound als auf ihrer Single wusste die junge Band zu begeistern.
Setlist: Lost On The Run – Royal – Stuck – Heart Of Gold – Move On – Forrest Lane – Young Blood – Anchor – Upside Down – Home – Stranger – Pulse – Skinny – Milk & Honey
Der Abend hat sich gelohnt. Tolle Bands und gute Stimmung – was will man mehr?
Stellar Stereo wussten, wie man den Zuhörer einheizt und waren somit der perfekte Support für diesen Abend.
Songwriting im ganz großen Stil. Perfektion, geschickter Umgang mit ihren Instrumenten und reichlich Talent stand mit Manchester Snow auf der Bühne.Wer die Möglichkeit hat Manchester Snow mal live zu erleben, sollte sich dieses nicht entgehen lassen. Wir werden den Werdegang des Trios auf jeden Fall weiterverfolgen.