Kanada ist nun nicht gerade das erste Land, wo man nach Melodic- oder Powermetal-Bands Ausschau halten würde. Doch von genau dort kommen Borealis. Bis jetzt veröffentlichte die Band die drei Alben „World Of Silence“(2008), „Fall From Grace“ (2011) und „Purgatory“(2015).
Am 23. März erscheint via AFM der vierte Longplayer „The Offering“ in den Läden. Der Silberling wurde von Drummer Sean Dowell produziert, gemixt und gemastert.
Laut der Presseankündigung erwarten uns Power Metal mit progressiven Anleihen, leicht symphonischen Elementen und eine düstere Atmosphäre. Textlich setzt sich die Combo mit der Thematik Sekten und Menschenopferung auseinander.
Sänger Matt Marinelli dazu:
„The album follows the creation, rise and ultimate demise of a cult who practices human, more specifically child sacrifice. They believe this method of belief, sacrifice and devotion will bring an end to the suffering of humanity, as well as bring back the innocence of mankind that was lost to greed and industrialism. However, due to their lack of respect to powers greater than themselves, they unwittingly create a deity out of the sacrificed kid, whom ultimately delivers punishment due to their injustice. The men in the cult are too self-consumed with their righteous quest, they’ve completely overlooked the fact that children are the true key to restoring and preserving lost innocence.”
Wir haben für euch mal Probe gehört!
Der Opener „The Fire Between Us“ beschert einen ruhigen Einstieg, welcher jedoch mit Schlagzeugsalven in melodische und härtere Melodien übergeht. Gitarrenriffs und leichter Synth-Einsatz gestalten den Track recht ansprechend. Stimmlich hat Sänger Matt einiges zu bieten und durchaus Wiedererkennungswert.
Auch die folgenden Lieder weisen die selben Charakteristika auf. Typische Powermetal Doublebass, Melodic Parts und sanften und doch kraftvollen Stimmeinsatz mit leicht rauchiger Note. Die Gitarrensoli können sich hören lassen und die treibenden Beats verleiten zum Bangen. Der Ausklang der Lieder wie unter anderem beim Titeltrack „The Offering“ ist schleichend gestaltet, was vielleicht nicht jedermanns Geschmack trifft.
Eingängig gestaltet sich „River“ was nicht zuletzt dem Chorus geschuldet wird.
Eindeutig heraus sticht „The Devils Hand“. Eine sehr gefühlvolle Ballade, die direkt unter die Haut geht. Akustikgitarrenklänge und Streicher eröffnen den Song. Marinelli stößt mit harmonischen Gesang hinzu. Erst im letzten Drittel zieht der Track mit deutlich mehr Härte an nur um sanft zu enden.
Es folgen mehr oder weniger typische Melodic Metal Stücke, die sich nicht allzu sehr vom Rest absetzen. Auf dem Silberling herrscht eine recht einfache Strukturierung was den Aufbau der Tracks angeht. Jeder Song ist für sich ok.
Auch der Schlusstrack „The Ghosts Of Innocence“ sticht deutlich heraus. Pianospiel in Kombination mit der rauchigen Stimme von Matt leiten ein. Nach etwas über einer Minute stoßen die restlichen Instrumente hinzu und der Gesang wird härter und durchdringender.Die Zwischenparts pendeln sich zwischen den zwei Härtegraden ein. Die weibliche Stimme in der zweiten Hälfte des Liedes gibt zusätzliche emotionale Vibs hinzu. Die Schlagzeugsalven lassen nicht lange auf sich warten und so entsteht zu guter Letzt doch noch ein opulentes Werk, das zumindest durch den Refrain im Gehör bleibt.
Fazit: Das Album ist ok, die 12 Tracks können sich hören lassen. Der Silberling ist nicht aufdringlich, sticht jedoch auch wenig heraus. Lässt man ihn bei den täglichen Beschäftigungen laufen, überhört oder vergisst man ihn bei den Arbeiten. Am Sound gibt es nichts zu meckern und auch das Preis-Leistungsverhältnis ist top. Die Stimme von Matt Marinelli überzeugt auf ganzer Bandbreite.
7 von 10 Punkten
Tracklist
01 The Fire Between Us
02 Sign Of No Return
03 The Offering
04 River
05 The Second Son
06 The Devil’s Hand
07 Into The Light
08 Scarlet Angel
09 The Awakening
10 The Path (Instrumental)
11 Forever Lost
12 The Ghosts Of Innocence
Borealis
The Offering
Label: AFM
VÖ:32.03.2018
Genre: Melodic Metal / Powermetal
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