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Florian Grey – „Ritus“ – CD Review

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Was Florian Grey noch unter selbigen Namen als Soloprojekt startete, ist heute zu einer starken Einheit aus vier Musikern herangewachsen. Das Debütalbum „Gone“ liegt bereits drei Jahre zurück – und so wurde es Zeit, den nächsten Meilenstein ihrer Kariere zu legen. Mit „Ritus“ erscheint dieser via Echozone/Soulfood am 18. Mai auf den Markt.

Hatte man „Gone“ noch in den Chameleon Studios Hamburg produziert, so fiel dieses Mal die Wahl auf Hilton Theissen (Dark Millenium, Akanoid, Seadrake). Mit seiner Kompetenz und Erfahrung entstand unter seinem wachsamen Auge ein – nennen wir es mal – „organisches“ Album. Durch das Beibehalten kleiner Unreinheiten, wie zum Beispiel leichter Atemgeräusche, wirkt die Aufnahme sehr intensiv, lebendig und nah am Geschehen. Vollgespickt mit 12 Tracks wartet das gute Stück schon bald auch auf dich in den Plattenläden!

Des Weiteren können sich Szene-Fans auf einen besonderen Gast auf dem Silberling freuen. Hell Boulevard-Fronter Matteo vDiva Fabiani gab sich die Ehre und verewigte sich auf „Ritus“ im Duett „Relief“.

Lasset das Probehören beginnen!

Bluecifer“, düsternis verheißendes Synth-Intro, treibende Schlagzeugklänge und schroffe Riffs eröffnen das Album. Die Stimme des Florian Grey zieht einen in ihren Bann und man verfällt dem überraschenderweise dunklen Dance-Track sehr schnell.

Opulent wie in einem Musical wartet der Refrain von „Until We Go Down“ auf. Eine finnische Melancholie mach sich im Zimmer breit, als „Bereft“ aus der Anlage schallt. Ruhige Grundstimmung und tiefer Gesang lullen einen unweigerlich ein – und auch hier gibt es kein Entkommen. Doch keine Angst, hier klingt nichts nach HIM– oder 69-Eyes-Cover, wie es leider nur allzu oft bei anderen Künstlern zu hören ist.

Ein weiteres Mal hämmern treibende Beats aus den Boxen. „My Babylon“ wurde dem Fan via Livestream auf Facebook schon vorgestellt. Der clubtaugliche Dancetrack verleitet nicht nur, das Tanzbein zu schwingen, sondern durch diesen eingängigen Refrain auch zum Mitsingen. Kurz, hier fängt man sich einen Ohrwurm ein.

Mit einer gehörigen Portion Härte schlägt einem „Relief“ entgegen, gleichzeitig prallen hier zwei Stimmen aufeinander, die Perfektion, Kreativität und Wiedererkennungswert haben. Matteo vDiva Fabiani (Hell Boulevard) und Florian Grey harmonieren auf höchster Ebene und die Band liefert die passende instrumentale Untermalung.

Gefühlvoll schlagen „A Cold Days Night“ und „Blood In A Shell“ zu Buche. Auch hier lässt die Band einen das Gänsehautfeeling, diese einnehmende Düsternis gut spüren. Schmerz und Leid durchziehen das Album wie ein roten Faden, man schaut auf die Abgründe der Menschheit – und kurz vor dem Fall schenkt einem Florian Grey den rettenden Funken Hoffnung.

Fazit: Wir könnten jetzt auf höchstem Niveau rumjammern, weil vielleicht ein oder zwei Töne mal danebengingen, aber warum sollten wir das jetzt machen? Perfektion, Kreativität und 12 Hammer-Tracks hauen hier aus der Anlage. Ob man es nun etwas härter oder etwas düsterer mag, man kommt auf seine Kosten. Florian Grey überzeugt auf ganzer Linie und bekommt daher die ersten 10 Punkte im Jahre 2018 vom Musicghouls.

 

10 von 10

Tracklist

01. Bluecifer (We Out Here)
02. Until We Go Down
03. Bereft
04. My Babylon
05. Growing Colder
06. Glimmer (Save Me)
07. Relief (feat. vDiva)
08. Paraphrase (Instrumental)
09. The Unknown Pleasure
10. A Cold Days Night
11. Blood In A Shell
12. Catharsis (Closing Ceremony)

Florian Grey
„Ritus“
Label: Echozone/Soulfood
VÖ: 18.05.2018
Genre: Symphonic-Dark Rock/Pop

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