Behind the Song von und mit Billy Barfly!
Das Interessante an dem Stück ist, dass es teilweise auf Vorkommnissen basiert, die sich wirklich so zugetragen haben. Ich werde mal etwas in der Erinnerung schwelgen:
Während meiner Sturm-und-Drang-Zeit testete ich nämlich nicht nur meine Grenzen aus, ich überschritt sie auch regelmäßig.
Alkohol war quasi die Grundlage aller Ereignisse. Und aus Alkoholkonsum resultiert besonders bei Jugendlichen maßlose Selbstüberschätzung. Das war schon mal das erste Problem. Das zweite Problem war die Zugehörigkeit zu einer Subkultur und eine damit potenziell riesige Gegnerschaft. Dazu gehörten die Gesellschaft an sich und daneben viele andere Subkulturen. Vorurteile und verständnislose Blicke prägten unseren Alltag, und nicht nur die Blicke. Zu nächtlicher Stunde wurden die Leute mutiger und pöbelten uns an oder wir provozierten ein Pöbeln heraus. Wahrscheinlich waren sogar meistens wir die Pöbler. Jedenfalls: Man musste mit der Gewalt leben oder eben ein unserer Meinung nach uncooles Stino-Dasein fristen. Ich versuchte cool zu sein.
Als es dann wiedermal zum Schlagaustausch kam und mich der satte Hieb meines Gegners zu Boden donnerte, war eigentlich schon alles besiegelt. Denn Gewinner stehen und Verlierer liegen. Mein Feind kniete über meinem Gesicht und gab mir zu verstehen das ich nun die Wahl hätte, aufzugeben oder mich in die ewigen Jagdgründe verabschieden könne. Dumm wie ich war brüllte ich mit letzter Kraft so was wie: „Niemals geb’ ich auf, du Ar******h!“ und spuckte dem Feind eine widerliche Mischung Blut und Speichel ins Gesicht. Natürlich bekam ich dafür die Quittung. Er schlug meinen Kopf unentwegt wie eine Kokosnuss gegen den Asphalt bis mir die Lichter ausgingen.
Als ich wieder erwachte sah ich nur verschwommen und kraftlos wie um mich herum die Fäuste meiner Freunde und die meiner Feinde flogen. Ich war immer noch am Leben und meine Welt hatte sich nicht verbessert. Unsere Truppe zog als Verlierer ab und die Feinde verspotteten uns aufs Übelste.
Wie wäre es jetzt wohl an einem besseren Ort? Was wäre ein besserer Ort? Eine Kneipe natürlich, ohne Hausverbot, ohne Sperrstunde und mit hübschen Mädchen, statt den ganzen traurigen Stammis.
Billy Barflys ganz persönliche Vorstellung des Paradieses findet ihr im Refrain des Stücks. Eine Nahtoderfahrung, wie sie wunderschöner nicht sein könnte. Jedenfalls für einen wie Billy Barfly.
Trotzdem soll die Botschaft des Liedes auf keinen Fall den Tod oder gar den Suizid als Weg ins Paradies aufzeigen. Die Moral der Geschichte: „Schafft euch das Paradies auf Erden! (Oder geht einfach in eure Lieblingsbar.)“
Es ist das letzte Stück auf dem Album „V5A1T“ und soll dem Hörer wieder in eine positivere Stimmung versetzen, was nach den vier blutrünstigen Songs zuvor sicherlich auch gerechtfertigt ist.
Text: Billy Barfly – Kneipe Eden
Im Kampf fall ich zu Boden. Er tritt weiter auf mich ein.
Er fragt mich ob ich aufgeb: Ich spuck ihn an und schrei’ laut: „Nein!“
Meine Rotz in seiner Fresse, seine Sicherung knallt raus.
Mein Kopf prallt auf den Asphalt. Mir gehen die Lichter aus.
Und mein Leben zieht nochmal an mir vorbei.
Ich glaub’ es ist zuende. Ich glaub’ es ist vorbei.
Mein schlechtes Verhalten, Mutter verzeih!
Ich seh’ die Engel oder sind das Reneegirls?
Sie tragen Docs und einen Feathercut.
Sie leiten mich an einen großen Tresen.
In einer Bar die niemals Sperrstunde hat.
Oh o Oh o ich bin im Himmel
oder besser gesagt in der Kneipe Eden.
Oh o Oh o o o o o.
Das Leben danach ist ein geiles Leben.
(Er kommt zu sich. Wir haben ihn wieder.)
Die Lichter gehen wieder an. Ich schmecke Blut.
Der Sanitäter fragt mich: „Gehts ihnen gut?“
Und ich fall zurück vom Himmel in die Hölle.
Sie haben mich herausgerissen. Aus der Unendlichkeit.
Zurück auf Planet Scheiße. Dabei war ich doch schon so weit.
Ich sah die Engel oder waren das Reneegirls?
Sie trugen Docs und einen Feathercut.
Sie führten mich an einen großen Tresen.
In einer Bar die niemals Sperrstunde hat.
Oh o Oh o ich war im Himmel
oder besser gesagt in der Kneipe Eden.
Oh o Oh o o o o o.
Das Leben danach wird ein geiles Leben.
Das Leben danach muss wohl noch auf sich warten lassen.
Also schaffen wir den Himmel auf Erden. D’rum hoch die Tassen!
Auf unsere Engel, auf die Reneegirls!
Auf ihre Docs und ihren Feathercut!
Auf die letzte Kneipe hier in der Gegend,
in der ich noch kein Hausverbot hab!
Oh o Oh o das ist der Himmel.
Und das hier meine Kneipe Eden.
Oh o Oh o o o o o.
Der Himmel beginnt schon in diesem Leben.
Das Album „V5A1T“ erscheint am 07.03.2019 auf den Download- und Streaming-Plattformen.
Billy Barfly im Web
Spotify
Youtube
Kontakt: billybarfly@web.de
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