Ganz sicher waren sich die Promo-Leute da wohl selbst nicht, als sie den Medienpartnern das Debüt von Beyond Our Sight vorschlugen. Als Album wurde der Silberling erst einmal betitelt, dann wieder als EP.
Fakt ist, das Werk umfasst sieben Tracks und kommt auf knapp 30 Minuten Spielzeit. Damit ist es in unseren Augen eine EP im besten Fall ein Mini-Album.
Die Formation ist eine Zusammenfügung aus Musikern von Poseydon und The Breasing Reflex. Am 23. März hauen die Belgier einem das knüppelharte Ding vor den Latz. Ein Eigen-Release, ganz ohne Label im Backup.
Wer es hart mag, sollte sich die EP unbedingt anhören. Wir wissen ja nicht, wer den Jungs den Frühstücksjoghurt geklaut hat, aber die schreien sich so brachial die Seele aus dem Leib, dass man fast Angst bekommt. Die Boxen werden dauermalträtiert mit tiefen Growls, Screams und einem Schlagzeuggewitter nach dem anderen. Das Gitarrengriffbrett wird geschrubbt, was das Zeug hält und Ruhe ist hier ein Fremdwort.
Ein Instrumenten-Gemetzel wird mit dem Titeltrack „The Void Within“ geliefert. Doublebass-Geballer inklusive. Aber auch hier ein ganz nettes Gitarrensolo. Naja, eigentlich ist es ja kein richtiges Solo, da man immer noch die Drums im Background hört.
Bei „Wastland“ beginnt es ruhig, baut dann langsam auf und geht in ein – Wer hätte das gedacht? -energiegeladenes Arrangement über. Gelegentlich hat man das Gefühl, hier und da seichte Pigscreams auszumachen, aber man könnte sich hier auch täuschen. Ganz ehrlich? Hört euch das am besten selbst mal an.
Schlagzeugsalven und Gitarrenriffs leiten „Icarus“ ein, bevor der Höllenhund wieder Freilauf hat. Die Tracks werden über die ganze Spielzeit nicht flacher, eher hat man das Gefühl, die nehmen noch mehr an Fahrt auf.
Okay, im Refrain von „Strenuous“ werden auch klare Gesangsparts geboten, welche aber von der growlenden Zweitstimme in Fetzen gerissen werden.
Fazit: Was für ein Debüt?! Das ist wie, wenn man den Springerstiefel eines Crowdsurfers auf einem Festival versehentlich ins Gesicht bekommt. Man steht erstmal da und weiß gar nicht, was man machen soll. Im Falle von Beyond Our Sight raten wir dazu sich gehen zu lassen, vorbeugen und die Mähne in rhythmischen, kreisenden Bewegungen durch die Gegend zu schleudern. Viel mehr bleibt einem da gar nicht übrig. Okay, vielleicht noch das Mitgröhlen.
Für diese geballte Ladung an brachialen Tönen weist die EP genug melodische Anteile auf, so dass sich die Tracks auch festsetzen können.
9 von 10
Tracklist
01.Mindless Impulses
02.Wastland
03.Whitenoise
04.The Void Within
05.Your Mind Makes It Real
06.Icarus
07.Strenuous (Bonus Track)
Beyond Our Sight
The Void Within
VÖ: 23.03.2019
Genre: Metal
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