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Unzucht – Jenseits der Welt – Review

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Seit rund 10 Jahren gibt es die Unzucht aus Hannover nun schon. Fast im Jahrestakt haben es Fronter Daniel Schulz und seine Jungs geschafft, ein Album zu veröffentlichen. Am 07. Februar ist es dann auch schon wieder soweit. Mit „Jenseits der Welt“ erscheint das neue Werk in den Läden. Der Silberling ist aber nicht nur einzeln erhältlich. Die unzüchtigen Fans können sich eines der teuflisch begehrten 666 Limited-Box-Sets sichern. Neben den „Jenseits der Welt“– und „Kein Land in Sicht“-CDs gibt es ein Echtheitszertifikat und ein gewebtes Patch dazu. Des Weiteren liefert die Band noch alles, was man für einen geselligen Abend so braucht. Ein Würfelbeutel, gefüllt mit fünf Würfeln im Unzucht-Design, fünf Bierdeckel mit dem Albumcover drauf und einen Flaschenöffner. Naja, das Bier haben die Jungs aber dann doch selbst behalten ,-)

Wie haben uns mal das volle Paket Unzucht gegeben. Lest hier was wir dazu sagen.

Jenseits der Welt:

Der Silberling wartet gleich mal mit 11 Songs auf. Der Titeltrack, zugleich Opener „Jenseits der Welt“, ist, wie soll man es anders sagen, eine waschechte Unzucht-Nummer. Treibende Beats, „Schulles“ typischer Gesang, den wir alle so lieben, und auch Tobi ist voll in seinem Element. Schlagzeug-Geballer satt.

Electro-Einstieg, „Ich und Du“ schlägt mit harten Drums und ebenso kräftigen Riffs aus den Boxen. Der Gesang ist dagegen eher ruhig gehalten, im Refrain ist es fast ein bisschen (man verzeihe mir) Schlager-tauglich. Was den Track aber so unglaublich eingängig macht.

Drum-Gewitter und treibender Rhythmus, „Sonnentod“ schlägt einem entgegen. In den Gesangspart ein Mix aus Schulz‘ ruhigeren Vocals und De Clercqs provokanten, halb geschrienen Einlagen. Irgendwie will man das Feuerzeug in die Höhe halten, aber auch headbangen. Wir sind gespannt, wie der Song auf den Konzerten gefeiert wird.

Mit blanken Riffs wird „Horizont“ eröffnet. Eine unzüchtige Ballade, der es an nichts mangelt. Leichte Synth-Untermalung, aber trotzdem genug Power in den Instrumentalteilen.

Mit „Misanthropia“ geht ein einziges Gemetzel ins Rennen. Brachiale Drum-Salven und Gitarren-Geschredder vom Feinsten. Mit Andi Dörner (Caliban) wurde eine perfekte Voice gefunden, um dem Song eine noch aggressivere Note zu geben. Was ein Brett! Das Video dazu findet ihr natürlich auf YouTube. Eine Verschnaufpause liefert „Chamäleon“. Die Midtempo-Nummer ist eine der ruhigeren Tracks, die das Album zu bieten hat.

Alle wollen reden, ich sage „Nein“… das Lied hat es in sich. Schön provokant, der Text sitzt sehr schnell und das Video war auch ein Knaller. Wie man auf der Unzucht-Facebookseite sehen kann, hat sich schon ein Fan das „Nein“ als Tattoo verewigen lassen.

Noch einmal eine Rock-Ballade gefällig? Mit „Unsterblich“ geht es wieder etwas softer gesanglich zur Sache. Natürlich bleiben die Instrumente zurückhaltend, aber kraftvoll. Einzig De Clercqs Stimmeinsatz zerreißt das Klanggefüge kurzweilig. Kratzig-verzerrte Riffs und Vocals leiten „Monsterfreilaufgehege“ ein. Ein Hin und Her zwischen Schulz‘ Ruhe und patzig-rotzigem De Clercq-Gebrülle. Ja, kann sich hören lassen.

Bass-lastig kommt „Frieden“ daher. Auch hier wird melodisch eher treibend zugesetzt. Den Abschluss macht „Panzerechse“, tiefe Töne und etwas Endzeitstimmung machen sich im Raum breit. Langsamer Rhythmus, man traut es sich kaum zu sagen, doch schmeißen wir hier mal die Krupps mit ihrer Stahlwerk-Symphonie in den Raum. Wenngleich das hier eine mehr als nur schleppende Variante war.

Kein Land in Sicht:

Mit „Kein Land in Sicht“ startet der Silberling. Treibend, vorpreschend und Unzucht, wie man sie mag. Danach schmeißt Daniel De Clercq noch mal seine Version von „Nein“ in den Raum, Elektro-Beats satt. Clubtauglich, tanzbar und doch rockt das Ding. Eine brachiale Version von „Sonnentod“ liefert der Groovenom-Remix. Die softeren Gesangsparts von Schulz durchbrechen die sonst so kratzig-verzerrten Vocals im Track.

Industrial hart, Johnny Deathshadow durften sich an „Monsterfreilaufgehege“ austoben. Diese Variante ballert zweisprachig aus den Boxen. Die Unzucht in Deutsch und Johnny in Englisch. Man kann schon sagen, das passt sehr gut zusammen.

Synthklänge unterlegt „Ich und Du“ aus dem Hause Alienare. Irgendwie geil, aber auch sehr Elektro-Schlager. Wir sehen förmlich die Eltern einen Diskofox hinlegen. Steinigt uns nicht, aber wir mögen es.

Mit „Misanthropia“ gibt es zum Abschluss noch mal mächtig Geballer. Drumsalven, schneller verzerrter Gesang und harte Riffs.

Fazit: Die Bombe tickt… „Jenseits der Welt“ ist Unzucht in altbekannter Perfektion. Hier und da härter, was aber auch immer passt. Gesanglich bleibt Daniel Schulz sich treu, und das will man als Hörer ja auch. Wer Unzucht erwartet, bekommt davon eine volle Breitseite.
Kein Land in Sicht“ ist wieder mal eine schöne Beilage. Gute gewählte Partner-in-Crime, tolle Umsetzung der Tracks, so macht der Silberling Laune.

9 von 10 Punkten

Tracklist

Jenseits der Welt:
01. Jenseits der Welt
02. Ich und Du
03. Sonnentod
04. Horizont
05. Misanthropia (feat. Andy Dörner)
06. Chamäleon
07. Nein
08. Unsterblich
09. Monsterfreilaufgehege
10. Frieden
11. Panzerechse

Kein Land in Sicht:
01. Kein Land in Sicht
02. Nein – De Clercq-Remix
03. Sonnentod-Groovenom-Remix
04. Monsterfreilauge – Johnny Deathshadow-Remix
05. Ich und Du – Alienare-Remix
06. Misanthropia – Bonus-Version

Unzucht
Jenseits der Welt
Label: Out Of Line
VÖ: 07.02.2020
Genre: Dark Rock/Metal

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