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Navian – Cosmos – Review

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Zitat: An etwas wirklich Schwierigem zu üben, etwas, das wir gefühlt nie meistern werden, und viele Stunden damit zu verbringen, es endlich zu schaffen. Dieses Gefühl der reinen Freude ist unbeschreiblich. Es ist etwas, das wir alle lieben. Man könnte es vielleicht mit dem Sport vergleichen und dem Gefühl der Errungenschaft, das einen überkommt, wenn man den entscheidenden Punkt im Spiel macht.“

Navian sehen ihr Projekt als Spielplatz, in dem sich die drei Musiker so richtig austoben können. Sie sind alles andere als Laien an den Instrumenten, sie haben einen Bachelor in zeitgenössischer Musik und waren als Session-Musiker tätig. Ihre erste EP „Reset“ brachte ihnen reichlich gute Kritik ein und so war es nur logisch, dass die Herren sich an die Arbeit für ein ganzes Album wagten. Ihr Debüt-Album „Cosmos“ wird via Indie Recordings / The Orchard am 15. November einschlagen.

Die von Bands wie Plini, Intervals oder auch Polyphia inspirierten Norweger liefern acht Instrumental-Progressive-Rock-Metal-Tracks.

Wir kannten die Formation auch noch nicht, sind aber glücklicherweise von der Oktober-Promotion auf sie aufmerksam gemacht worden.

Bereits der Opener „Luna“ besticht durch ein chilliges Soundgerüst. Die abwechslungsreiche Melodie ist kraftvoll und doch unaufdringlich. Man hört, dass keine Anfänger an den Instrumenten zugange sind, es fallen einem direkt Marty Friedmann oder auch Joe Satriani als Vergleiche ein.
Deutlich experimenteller wirkt „Ghost Storries“. Hier liefert der leichte lateinamerikanische Rhythmus eine Spur Carlos Santana, und doch hat das Trio seinen ganz eigenen Soundstil. Der Song ist aber in einigen Abschnitten deutlich kantiger, härter und versprüht doch diesen Latinocharme.

Mit Synthbeats eröffnet sich „Apricity“, soft mischen sich die Gitarrenklänge hinzu. Die träumerische Melodie breitet sich im Raum aus, verspieltes Riffing, aber dennoch kraftvoll und das Schlagzeug in gut dosierter Härte peppt den Track nochmals auf.
Auch „Silver Lining“ liefert diese verspielten Sound-Elemente, die Balance aus Rock und Metal und der gefühlvollen, soften Nuance. Im letzten Drittel des Songs zieht das Tempo dann etwas an, nur um dann einen soften Abgang zu liefern.

Der Track, bei dem man so gar nicht mehr weghören möchte, ist „Temple“. Die Melodie ist ansprechend, man wird erneut an Friedmann erinnert, auch ohne die asiatisch klingende Note. Das hochwertige, verspielte Riffing zieht einen in seinen Bann, dazu die leichten Synth-Elemente und das dazu passende Drumgewitter an der richtigen Stelle runden den Song perfekt ab.
Eine leichte Pop-Attitüde liefert „Breeze“, spritzig, frisch und groovig sorgt das Lied für gute Laune und zeigt eine weitere Seite der Band.
Der Track „Dutchess“ erinnert wegen der Electro-Elemente schwach an Bring Me The Horizon, aber die Formation hat ihren eigenen Stil und kann ein weiteres Mal überzeugen.
Den Abschluss macht der Titeltrack „Cosmos“, auch wenn es zu Beginn durch den Grundakkord etwas monoton wirkt, versprüht der Song eine angenehme Atmosphäre, chillige Vibes, die wieder zum Träumen einladen. Das Lied wandelt sich im Verlauf, bekommt eine Art Konsolen-Autorennen-Sound verpasst

Fazit: Die größte Angst bei der Produktion eines rein instrumentalen Albums besteht meist darin, dass es sich nach einem Endlos-Gitarrensolo anhören könnte. Navian beweisen, das muss nicht so sein. Hier haben wir einen Silberling vor uns liegen, der begeistert. Kreative, abwechslungsreiche und fesselnde Melodien rein instrumental, und man vermisst nicht im geringsten irgendeine Art von Gesang. Einziger Wermutstropfen der Preis schlägt mit 22,70 Euro etwas auf den Geldbeutel.

Punkte 10 von 10

Tracklist
01.Luna
02.Ghost Stories
03.Apricity
04.Silver Lining
05.Temple
06.Breeze
07.Dutchess
08.Cosmos

Navian
Cosmos
Label: Indie Recordings / The Orchard
VÖ: 15.11.2021
Genre: Instrumental Prog/Rock/Metal

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