Start Allgemein Estetica Noir – This Dream in Monochrome – Review

Estetica Noir – This Dream in Monochrome – Review

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Estetica Noir ist wie das innere Bedürfnis eines Kindes, Einträge über seine Lieblingsband in seinem Tagebuch zu verfassen, eine Art Fluchtweg, aber hauptsächlich geht es darum, Songs zu schreiben in einer Sound- und Software-geprägten Welt. So in etwa lauten die ersten Zeilen der Bandbio.

Von Silvio und Rik 2013 gegründet, liefert die Formation Soundgerüste, die an, The Cure, Depeche Mode, entfernt auch an Killig Joke oder Nine Inch Nails erinnern. Nach dem 2014 die erste selftitle EP erschienen ist, folgte 2017 auch das Debüt-Album „Purity“.

Des Weiteren wurden zahlreiche Konterte hauptsächlich in Nord-Italien gegeben. Die Band hatte Supportslots für Christian Death, Frozen Autumn, Norma Loy oder auch Whispering Sons ergattert. Aber auch eine Mini-Tour durch Frankreich und Belgien stand auf dem Programm.
Die Band steuerte sogar zwei Tracks zu Ricardo Iacopinos Film „Al Massimo Ribasso“ bei.
Wir wissen, das Album „This Dream In Monochrome“ erschien bereits Ende Februar 2022, aber als wir reingehört haben, mussten wir einfach drüber schreiben.

Euch erwarten 10 sauber abgemischte Tracks.

Opener „Room Of Masks“ leitet den Longplayer vielversprechend ein. Der melodische Electro-Sound flutet den Raum. Gefühlvolle Beats, die an die 80er Jahre Synth-Wave-Zeit erinnern, laden zum Träumen ein. Gesanglich erinnert uns Silvio leicht an The Smith Fronter Morrissey oder wie im Folgetrack „Sweeper“ an Depeche Mode Mastermind Dave Gahan. Es ist wunderbar, wie der Charme der alten Zeit hier im neueren Gewand verpackt abgeliefert wird.

Treibende, tanzbare Beats schlagen bei „Striate Body“ zu Buche. Die eingesprochenen Parts sind okay, aber viel besser sind die verzerrten Vocals ausgefallen. Auch fällt uns auf, dass Silvio es schafft, ohne italienischen Akzent zu arbeiten. Der Track bleibt im Ohr! Zur Abwechslung ein düster angehauchtes Instrumental-Stück „Autumn“ schafft es durchaus, das Gefühl, das man im Herbst hat, wiederzuspiegeln. Auch „N.U.“ wirkt zuerst etwas bedrückend, was sich im Verlauf aber verändert. Was bleibt ist eine träumerische Melodienlandschaft, ruhige Electrodrums, zurückhaltend gespielte Gitarrenklänge, softer Gesang, der sich perfekt in das Soundgerüst einfügt.

Etwas verwaschener Radiosound geht in kraftvollen Wave über, „Dawn Of Pluto“ schallt aus unseren Boxen. Auch hier wurde mit teils verzerrten Vocals gearbeitet. Es ist schon faszinierend, wie oft die Lieder zum Tanzen anreizen, auch „Nychtophilia“ macht da keine Ausnahme. Wir sind uns nun nicht ganz sicher, ob es vielleicht daran liegt, dass wir seit unseren Kindheitstagen mit dieser Art Musik in Berührung kamen und stehen. Denn auch „X“ liefert so viel good vibes und das Gefühl, zurück in den 80ern zu sein, dass wir dieses Album einfach nur feiern können. Die Kombination aus Electro und echten Instrumenten ist bei Estetica Noir sehr gut umgesetzt.

„The Fall“ liefert uns ein Low-Tempo-Instrumental. Es sind nur sehr verschwommen Flüstertöne im Hintergrund ausmachbar, die man aber nicht zu fassen bekommt, was dem Ganzen eine düstere Nuance verleiht. Der letzte Song des Albums „Climbing Up The Loneliness“ verabschiedet uns mit softer Synthmelodie und gefühlvoller Gesangsspur. Irgendwie schade, dass der Longplayer schon am Ende angekommen ist.

Fazit: Es ist einfach schön, dass sich manche Dinge einfach nicht wirklich ändern. Mit This Dream in Monochrome liefern Estetica Noir einen Synth-Wave-Silberling ab, der zwar nach 80er Jahren klingt, dennoch im Hier und Jetzt angekommen ist. Sauberer Sound, die wahnsinnig tolle, eingehende Stimmfarbe von Fronter Silvio und sehr gut arrangiertes Instrumental machen das Album zu einem echten High-Light.

9 Points9 von 10

Tracklist
01.Room Of Masks
02.Sweeper
03.Striate Body
04.Autumn
05.N.U.
06.Dawn Of Pluto
07.Nychtophilia
08.X
09.The Fall
10.Climping Up The Loneliness

Estetica Noir
This Dream in Monochrome
VÖ: Out Now
Genre: Wave

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