Start Allgemein Coldrain – Nonnegative – Albumreview

Coldrain – Nonnegative – Albumreview

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Endlich ist es soweit!

Der letzte Longplayer „The Side Effects“ wurde ja Mitte 2019 released, das ist ja auch schon wieder drei Jahre her und seitdem war es eher still geworden.
Am 06. Juli schwappte mit „Nonnegative“ das neue Album von Coldrain zu uns rüber. Der 2007 in Nagoya, Japan gegründete Fünfer ballert euch satte 12 Post-Hardcore-Tracks vor den Latz. Wir hatten bereits 2016 das Vergnügen, die Jungs live zu erleben und hoffen, dies auch bald mal wieder zu können. Doch nun wollen wir erstmal was zu dem neuen Werk berichten.

Das Artwork ist super minimalistisch ausgefallen, immerhin erklärt Sänger Masato Hayakawa via Soziale Networks kurz, was es damit auf sich hat.

„Nonnegative’- since 2020 as a band we feel like we’ve been gradually heading towards positive but still finally at zero. (A new zero A new start). The logo I made for the artwork is an X on -(negative) but also represents a line rising to become +(positive)“

Wenngleich das Cover minimalistisch rüberkommt, so ist die Musik alles andere als langweilig.
Der Opener „Help Me, Help You“ ballert uns treibende Beats um die Ohren. Gesanglich legt Masato erstmal mit melodischem Klargesang los. Natürlich haut er aber auch ein paar nette Growls/Screams dazwischen.
Am 17. April wurde „Calling“ pünktlich zum Gründungstag der Band veröffentlicht. Satte Riffs, Schlagzeugsalven und hämmernde Basslines fluten den Raum. Wie so oft bleiben vor allem die Refrains der Songs im Ohr.

Härtere Kaliber wurden bei „Cut Me“ aufgefahren, jedoch hat auch dieser Track den typischen Pop-Happy-Beigeschmack, den Post-Hardcore oftmals einfach so mit sich bringt. Das Lied fickt den Gehörgang, lässt uns durch die energiegeladenen Vibes durch das Büro springen und kommt bei uns echt gut an.
Zum Beginn melodisch, etwas ruhiger schlägt „Befor I Go“ zu Buche. Schnell zieht der Song dann aber an und schlägt den erwarteten Coldrain-Klangweg ein.
Auch bei „Bloody Power Fame“ beschallt uns der Mix aus härterem Riffing und leichter Pop-Attitüde, die gerade auf einem Open Air für richtig Laune sorgen würde. Beim zweiten Durchlauf gröhlt man den Refrain mit, spielt Air Drums oder Luftgitarre und hat einfach Spaß.

Weiter geht es mit „Here With You“, und wie der Name vermuten lässt, ist es, nein, keine Ballade! Mit teils fast nach Synth klingenden Metalriffs gespickt, schlagkräftigen Drum-Rhythmen drückt der Track aus den Boxen. Ja, er klingt und versprüht Happy-Vibes, aber das kann ja auch mal nicht schaden.
Nachgelegt wird mit „Boys And Girls“ und hier ist die Ballade, die man zuvor erwartet hatte. Das Schlagzeug spielt Marsch, die Vocals säuseln Love… und dazwischen mischt sich soft der Bass- und Gitarrensound hinzu. Kuschelrock, der ankommt!

Für die Serie „Bastard!! – Heavy Metal, Dark Fantasy“ haben Coldrain das Opening-Theme „Paradiese (Kill The Silence)“ beigesteuert. Für alle, die Netflix haben und auf Animes stehen, seit dem 30. Juni steht die Serie auf der Streaming-Plattform zum Abruf bereit.

„We are honored to be able to sing for this amazing anime. We will deliver the power and the enthusiasm and most importantly the world of ‘BASTARD!’ „Coldrain.

Eingesprochenes Opening wie in einer TV-Ansage „2020“ gibt mit Tempiwechseln, Sound und Melodieumschwüngen ein breites Klangspektrum der Formation wider. Der Wechsel aus soft zu harten Tönen, die Breaks bilden ein abwechslungsreiches Soundgerüst. Gesanglich liefert Masato auch wieder volles Programm.
Mit „Rabbit Hole“ geht es in die brachialen Gefilde, zumindest, bis die Band wieder ihren inneren Popteufel aus der Box lässt. Geiler Mix, der nach Pit in der Disco schreit“! Wieder einmal verblüffen uns die Japaner mit den durchaus wirren Soundkreationen.

Oha! Etwas quietschig schallt „Don’t Speak“ aus den Boxen. Ja, genau der „No Doubt“-Klassiker von 1996. Es ist nicht ganz unser Geschmack, ihr kennt uns ja, wir sind gerade bei Cover-Versionen sehr anstellerisch. Kann man sich anhören, aber es ist dem Original dann doch zu ähnlich.
Leider ist mit „From Today“ auch schon wieder das Ende des Albums erreicht. Zum Glück kann man ja immer wieder einen Durchlauf starten. Coldrain verabschieden sich noch einmal mit härteren Klängen von ihren Zuhörern.

Fazit: Das Warten hat sich gelohnt. Mit „Nonnegative“ legen uns Coldrain ein gelungenes Album auf den Tresen. Der Sound ist gut, der Mix hier und da mal etwas schräg aber auch richtig geil. Neben „Cut Me” gehört auch „Rabbit Hole“ eindeutig zu unserer Favoriten. Wir können guten Gewissens zum Kauf des Longplayers raten.

9 PointsPunkte: 9 von 10

Tracklist
01.Help Me Help You
02.Calling
03.Cut Me
04.Befor I Go
05.Bloody Power Fame
06.Here With You
07.Boys And Girls
08.Paradise (Kill The Silence)
09.2020
10.Rabbit Hole
11.Don’t Speak (No Doubt)
12.From Today

Coldrain
Nonnegative
Label: Hopeless Records/ Soulfood
VÖ: 06.07.2022
Genre: Post Hardcore/Alternative Metal

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